Neueinstellung onkologischer Patienten auf transdermale Opioid-Analgetika


Behandlungsmuster und Kosten

Bernadette Paeßens, Barbara Lippert, Birgit Ehlken, Karin Berger, Steffen Amann, Rudolf Bernard und Angela Ihbe-Heffinger, München

Mit diesem Pilotprojekt werden die Behandlungsmuster und Kosten bei der Neueinstellung von onkologischen Patienten mit mäßig starken bis starken, nicht akuten Schmerzen auf transdermale Opioid-Analgetika im Krankenhaus beschrieben. Methoden: Hierzu wurde in 6 onkologischen Teileinheiten eines interdisziplinären Tumortherapiezentrums eine prospektive Querschnittserhebung durchgeführt. Als Datenquellen dienten die Krankenakte des Patienten und ein vom Patient auszufüllendes Tagebuch. Der Einschluss erfolgte konsekutiv, der Beobachtungszeitraum betrug 4 Wochen ab der ersten Pflasterapplikation. Direkte medizinische Kosten für die Einstellung am Klinikum wurden pro Patient und Tag aus der Perspektive des Leistungserbringers (Krankenhaus) ermittelt. Ergebnisse: Von 30 eingeschlossenen und 28 auswertbaren Patienten wurden 4 (14%) primär wegen der Schmerztherapie am Klinikum (stationär, teilstationär oder ambulant) aufgenommen. Insgesamt hatten 8 Patienten (29%) vorher noch keine Opioid-Therapie erhalten. Bei 20 Patienten (71%) wurde die Pflasterstärke zu Beginn der Therapie entsprechend der Herstellerangaben gewählt. Insgesamt bekamen 54% der Patienten (n=15) Laxanzien und/oder Antiemetika zum Management der Opioid-Nebenwirkungen. Die Pflastertragezeit betrug im Mittel über den 28-tägigen Beobachtungszeitraum 3,1 Tage (Min/Max: 2,5/3,6) pro Applikation. Aus Sicht des Krankenhauses betrugen die Kosten für die Einstellung der transdermalen Schmerztherapie im Mittel etwa 54 Euro pro Aufenthaltstag und Patient, davon waren durchschnittlich 46 Euro (85%) Basiskosten für den stationären/teilstationären Aufenthalt, 8 Euro (15%) Kosten für die Schmerztherapie und weniger als 1 Euro Kosten für Prophylaxe und Therapie von Nebenwirkungen der Opioid-Therapie. Schlussfolgerung: Die Neueinstellung auf ein Opioid-Schmerzpflaster erfolgt in den beobachteten onkologischen Einheiten überwiegend parallel zur Tumorbehandlung. Die Prophylaxe der Opioid-bedingten Obstipation im klinischen Alltag scheint verbesserungswürdig. Die Kosten der Neueinstellung waren insgesamt gering, wobei der größte Anteil durch die Basiskosten für den stationären/teilstationären Aufenthalt verursacht wurde.
Schlüsselwörter: Transdermale Opioide, Fentanyl, Buprenorphin, maligner Schmerz, Kostenanalyse
Krankenhauspharmazie 2007;28:47–53.

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