Kosten inadäquater empirischer Antibiotika-Therapie


Nicole Kubitz, Neuss, Alice Kasprzik und Reinhard Rychlik, Burscheid

Thema: Kosten inadäquater empirischer Antibiotika-Therapie bei hospitalisierten Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen in Europa und Nordamerika. Methodik: Die Literaturrecherche für diese systematische Übersichtsarbeit erfolgte mit den Suchkriterien Kosten, Therapie, Antibiotika, Studie sowie Europa/Nordamerika und wurde über Verknüpfungen und Qualifier weiter eingeschränkt. Ergebnis: Unabhängig von den jeweiligen Studienländern führten inadäquate empirische Antibiotika-Therapien zu verlängerten Liegezeiten der Patienten um 0,49 bis 18,9 Tage. Die daraus resultierenden Mehrkosten für die Hospitalisierung wurden in zwei Publikationen berechnet und betrugen bis zu 2 411 Euro aus Krankenkassenperspektive für verlängerte Liegezeiten von bis zu 18,9 Tagen bzw. 6 282 Euro aus Krankenhausperspektive für eine verlängerte Liegezeit von 6 Tagen. Die Arzneimittelkosten für Antibiotika bei inadäquater Therapie waren mit 241 Euro bis 360 Euro angegeben, während sich die Kosten bei adäquater Therapie auf 117 Euro bis 533 Euro beliefen. Die Mortalitätsrate bei Patienten, die eine inadäquate Therapie erhielten, war im Vergleich zu Patienten mit adäquater Therapie um bis zu 12,9 % erhöht. Adäquate Antibiotika-Verschreibungen resultierten in einer Reduktion der Mortalität um 2,6 % (absolut) und 38 % (relativ). Ein Vergleich der einzelnen Studienergebnisse ist aufgrund der unterschiedlichen Studienländer, Erkrankungen und Einzelkosten nur bedingt möglich. Eine weitere Schwierigkeit stellen die zum Teil unterschiedlichen Definitionen für eine adäquate und inadäquate antibiotische Therapie dar. Schlussfolgerung: Der adäquate empirische Einsatz von Antibiotika gerade bei schwerwiegenden Erkrankungen im Krankenhaus und auf der Intensivstation trägt dazu bei, direkte und indirekte Kosten zu senken. Zudem wird die Mortalitätsrate der Patienten reduziert.
Schlüsselwörter: Antibiotika, Therapie, Kosten, Liegezeit
Krankenhauspharmazie 2009;30:99–106.

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