Korruption als das Ausnutzen von anvertrauter Macht zum persönlichen Nutzen verursacht auch in Deutschland jedes Jahr hohe volkswirtschaftliche Schäden. Sie untergräbt das Vertrauen der Wirtschaftssubjekte untereinander und schwächt das Ansehen des Rechtsstaats. Dieser Beitrag beleuchtet, wie mangelnde Transparenz das deutsche Gesundheitswesen für Korruption lukrativ und angreifbar macht. Um effiziente und zielgerichtete Maßnahmen zur Korruptionsprävention – auch in Krankenhausapotheken – ergreifen zu können, werden Schwachstellen aufgezeigt, die für korrupte Handlungen und Missbrauch potenziell anfällig sind. Es lässt sich feststellen, dass struktureller Korruption im deutschen Gesundheitswesen allein mit Gesetzen, reformerischen Maßnahmen, größeren Ermittlungsanstrengungen und besserer Strafverfolgung nicht beizukommen ist. Plädiert wird daher für eine Kultur, die Korruption im Medizinbereich ächtet und Korruptionsprävention als gesellschaftliche Aufgabe versteht.
Schlüsselwörter: Korruption, Gesundheitswesen, Krankenhausapotheke, Korruptionsprävention
Krankenhauspharmazie 2009;30:455–8.