Ab 2012 Peer-Review für Veröffentlichungen in der Krankenhauspharmazie


Prof. Dr. Egid Strehl, Freiburg, Dr. Tanja Liebing, Stuttgart, und Dr. Holger Knoth, Dresden (Initiator)

Im Rahmen des Peer-Review-Verfahrens werden wissenschaftliche Arbeiten durch unabhängige Gutachter, sogenannte „Peers“ (engl. für Ebenbürtige, Gleichrangige) bewertet. Es ist das gängigste Verfahren zur Qualitätsprüfung vor der Veröffentlichung von Beiträgen in wissenschaftlichen Zeitschriften. Umgekehrt ist die Anwendung des Peer-Review-Verfahrens ihrerseits ein wichtiger Faktor bei der Einschätzung der Bedeutung einer wissenschaftlichen Zeitschrift.

Die ab Januar 2012 zur Publikation in der Krankenhauspharmazie eingereichten Übersichtsbeiträge und Originalarbeiten werden von Herausgeber und Redaktion wie bisher darauf geprüft, ob sie grundsätzlich für die Veröffentlichung in der Zeitschrift geeignet sind. Ist das der Fall, wird in einem nächsten Schritt darüber entschieden, ob der Artikel dem Peer-Review-Verfahren zugeleitet werden oder im nicht begutachteten Teil der Zeitschrift erscheinen soll. Entscheiden sich Herausgeber und Redaktion für die Anwendung des Peer-Review-Verfahrens, wird ein Gutachter ausgewählt und der Artikel an diesen zur Bewertung geschickt. Nach der inhaltlichen Prüfung gibt der Gutachter sein Votum ab. Dieses entscheidet darüber, ob der Artikel in der eingereichten Form veröffentlicht werden kann, ob er zur Überarbeitung an den Autor zurückgeschickt werden muss oder ob er abgelehnt bzw. im nicht begutachteten Teil der Zeitschrift veröffentlicht werden soll. Der Gutachter bleibt anonym. Das Manuskript hingegen wird nicht anonymisiert, da beispielsweise anhand der Themen die Autoren ohnehin häufig erraten werden können.

Der Gutachter bewertet das Manuskript in erster Linie nach Defiziten oder Verbesserungsmöglichkeiten. Rechtschreibfehler und sprachliche Mängel spielen beim Peer-Review-Verfahren eine untergeordnete Rolle. Der Gutachter überprüft Aktualität und Signifikanz der in dem Artikel bearbeiteten Fragestellung. Weiterhin spielen Originalität und Validität sowie die Plausibilität der Ergebnisse bei der Begutachtung eine wichtige Rolle. Zudem soll der Gutachter auf methodische Fehler hinweisen.

Hat ein Manuskript das Peer-Review-Verfahren erfolgreich durchlaufen, wird es als begutachteter Beitrag (engl. reviewed paper, refereed paper) bezeichnet. Der Artikel erscheint in der Zeitschrift in der Rubrik „Übersicht“ bzw. „Originalarbeit“ mit dem Hinweis „Begutachteter Artikel“. Alle anderen zur Publikation angenommenen Übersichtsbeiträge und Originalarbeiten, die dem Peer-Review-Verfahren nicht zugeführt wurden oder dieses nicht erfolgreich bestanden haben, werden in der Zeitschrift mit dem Hinweis „Nicht begutachteter Artikel“ veröffentlicht.

Der Peer-Review-Prozess gehört zu den grundlegenden Zeitschriftenstandards und lässt auf die Gesamtqualität eines Artikels schließen. Er ist neben einer Reihe weiterer Faktoren ein wichtiges Kriterium dafür, ob eine Zeitschrift für die Aufnahme in eine wissenschaftlich anerkannte Literaturdatenbank, beispielsweise den Science Citation Index Expanded, ausgewählt wird. Dies wiederum ist die Voraussetzung dafür, dass der sogenannte Impact Factor der Zeitschrift berechnet wird. Ebenfalls gehört es zu den Zeitschriftenstandards, dass für alle Autoren von Übersichts- und Originalarbeiten potenzielle Interessenkonflikte in Bezug auf das Thema des Beitrags angegeben werden. Das bezieht sich zum Beispiel, aber nicht ausschließlich, auf finanzielle Beziehungen zu einer Firma, deren Produkt (oder ein Konkurrenzprodukt) im Beitrag eine Rolle spielt. Falls keine Interessenkonflikte bestehen, soll dies ebenfalls angegeben werden. Bitte beachten Sie, dass die Autorenhinweise der Krankenhauspharmazie entsprechend geändert wurden (www.krankenhauspharmazie.de/services/autorenhinweise.html).

Herausgeber und Redaktion möchten Sie ermutigen, auch weiterhin zahlreich Manuskripte zur Veröffentlichung in Ihrer Verbandszeitschrift Krankenhauspharmazie einzureichen. Das Peer-Review-Verfahren soll Sie nicht davon abhalten oder gar abschrecken. Im Gegenteil, es soll Sie bestärken, Ihre Kollegen in der Krankenhausapotheke mit wissenschaftlich hochwertigen Beiträgen in der praktischen Arbeit zu unterstützen. Für Fragen zum Peer-Review-Verfahren stehen wir Ihnen jederzeit sehr gerne zur Verfügung.

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