Aufnahme der ADKA in die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF)


Prof. Dr. Irene Krämer, Präsidentin des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e.V.

Prof. Dr. Irene Krämer, ADKA-Präsidentin

Das Jubiläumsjahr 2011 war für den Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e.V. ein gelungenes Jahr. Sowohl die Festveranstaltung zum 100-jährigen Bestehen der ADKA als auch der wissenschaftliche Kongress in Berlin waren geprägt von hoher Anerkennung für die Entwicklung und die Wissenschaftlichkeit der Krankenhauspharmazie in Deutschland. Nun wurde im Jubiläumsjahr mit der Aufnahme der ADKA in die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) e.V. ein weiterer Meilenstein erreicht.

Von Anfang an war die Krankenhauspharmazie von der Anwendung naturwissenschaftlicher pharmazeutischer Kenntnisse und Fähigkeiten auf die Arzneimitteltherapie des individuellen Patienten und die Zusammenarbeit mit den Krankenhausärzten ausgerichtet. Heute stellen die klinische Pharmazie und klinisch-pharmazeutische Dienstleistungen wesentliche Inhalte der Krankenhauspharmazie dar. Insbesondere bei der Unterstützung ärztlicher Tätigkeiten gibt es eine enge Verbindung zur Medizin, was das ADKA-Präsidium veranlasste, die Aufnahme des Verbandes in die AWMF zu beantragen.

Die Nähe der Krankenhausapotheker zur Medizin und das gemeinsame Anliegen der Arzneimitteltherapie- und Therapiesicherheit waren uns Antrieb, die Zusammenarbeit im Bereich der Leitlinienumsetzung und -entwicklung zu suchen. Die Krankenhausapotheker sehen durch die Mitgliedschaft in der AWMF eine Chance und Verpflichtung, sich an der Entwicklung von AWMF-Leitlinien zur Optimierung der Arzneimitteltherapie zu beteiligen. In ihrem „Forward Look“-Bericht „Implementation of Medical Research in Clinical practice“ gab das European Medical Research Council (EMRC) im Mai 2011 die Schlüsselempfehlung, dass qualitativ hochwertige, evidenzbasierte medizinische Leitlinien durch multiprofessionelle Teams unter Beteiligung der Patienten zu entwickeln seien. Das EMRC regt somit explizit an, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu verstärken.

Da es sich bei der AWMF um eine Vereinigung wissenschaftlicher, medizinischer Fachgesellschaften handelt, wurde die Wissenschaftlichkeit der ADKA kritisch geprüft. Die Krankenhauspharmazie war zu allen Zeiten wissenschaftlich ausgerichtet. In der Gründungszeit sah die ADKA die Pflege der praktischen und wissenschaftlichen Pharmazie auf allen Gebieten als ihre Zweckbestimmung. Hervorragende wissenschaftliche Leistungen werden seit vielen Jahren mit verschiedenen wissenschaftlichen Preisen anlässlich des wissenschaftlichen Kongresses ausgezeichnet. Die bearbeiteten Forschungsinhalte sind in die patientenorientierte Forschung und Versorgungsforschung einzuordnen. Insbesondere werden der Nutzen der Arzneimitteltherapie und der klinisch-pharmazeutischen Betreuung im Hinblick auf ihre Ergebnisse untersucht. Diese Forschung hilft, die Evidenz für ärztliches Handeln zu verbessern, und erfolgt in enger Kooperation mit Medizinern. In der Zusammenarbeit von Krankenhausapothekern und Medizinern bietet sich eine hervorragende Möglichkeit, der Forderung der EMRC zu folgen und gemeinsame Studien zur vergleichenden Nutzenbewertung von Arzneimitteln durchzuführen. Auch könnte der von der EMRC benannte Forschungsbedarf zur optimalen Implementierung von Forschungsergebnissen durch Leitlinien Gegenstand gemeinsamer wissenschaftlicher Untersuchungen sein.

Die Aufnahme der ADKA in die AWMF darf uns alle stolz machen und muss allen Krankenhausapothekern Ansporn sein, ihr Tätigkeitsfeld entsprechend wissenschaftlich auszurichten. Im Namen aller Verbandsmitglieder danken wir der AWMF für die Aufnahme und sagen die wissenschaftliche Ausrichtung und zuverlässige Mitwirkung zu.

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