Dr. Torsten Hoppe-Tichy, Heidelberg

Dr. Torsten Hoppe-Tichy, neuer Präsident des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e.V. [Foto: privat].

In Mainz habe ich den Staffelstab der ADKA-Präsidentschaft von Irene Krämer übernommen. Ein Paar große Schuhe stehen nun vor mir, und ich werde nach Kräften versuchen, diese auch auszufüllen. Ich bin mir dabei der Unterstützung durch meine Vorgängerin und den gesamten Vorstand sicher, baue aber darüber hinaus auch auf Ihre Unterstützung als ADKA-Mitglieder, denn meiner Auffassung nach wird die ADKA nicht primär durch ihr Präsidium, sondern vielmehr durch ihre Mitglieder repräsentiert. Ich weiß, dass es hier unterschiedliche Meinungen gibt, denke aber, dass ein kleiner Verband wie die ADKA eine flache Hierarchie braucht und alle Kräfte bündeln muss, um Gehör zu finden. Damit das reibungslos funktioniert, bedarf es einer noch besseren Vernetzung aller ADKA-Mitglieder – beispielsweise mithilfe unserer Homepage oder über unsere interne Mailingliste –, aller ADKA-Ausschüsse untereinander – ein erster Schritt erfolgte bereits durch den „Tag der Ausschüsse“ – und auch nach außen in Richtung externe Gremien, in denen ADKA-Mitglieder wertvolle Arbeit leisten.

Ein wesentlicher Punkt, mit dem ich mich während meiner Präsidentschaft beschäftigen werde, ist sicherlich, die Wahrnehmung der Krankenhausapotheker in der Öffentlichkeit, Politik und in unterschiedlichen Institutionen des Gesundheitswesens zu stärken. Wir leisten in vielen Bereichen, Gremien und Organisationen als Krankenhausapotheker enorm wichtige Arbeit und erzeugen dabei beachtenswerte Ergebnisse, die jedoch oft von anderen klinischen Berufsgruppen präsentiert werden – und die Krankenhausapotheker treten in den nicht mehr wahrnehmbaren Hintergrund. Am Beispiel der Diskussion um die Delegation ärztlicher Tätigkeiten wird dies deutlich. So haben wir in dieser Sache lange für ein gemeinsames Statement mit dem Verband leitender Krankenhausärzte Deutschlands (VLK) e.V. kämpfen müssen. Eine wahrnehmbare Außenwirkung haben wir damit aber noch nicht erreicht. Das müssen wir in Zukunft ändern; es gilt, in den Vordergrund zu treten. Ein harter Weg, der viel Selbstbewusstsein erfordert.

Wer am ADKA-Kongress in Mainz teilgenommen hat, hat erlebt, dass wir guten Grund dazu haben, sehr selbstbewusst in den Vordergrund zu treten. Dort gab es eine Vielzahl hervorragender Vorträge und Präsentationen – auch von jungen Kollegen, die zum Teil gerade ihr praktisches Jahr beendet haben. Vortragende aus anderen Professionen haben uns spürbare Hochachtung und Respekt entgegengebracht. Eine beeindruckende Veranstaltung, für die dem wissenschaftlichen Komitee sowie den Referenten und Posterautoren zu danken ist. Diese wissenschaftliche Präsentation unseres Verbandes ist essenziell. Ich bin der Meinung, dass ein akademischer Beruf nur dann als solcher wahrgenommen wird, wenn er auch wissenschaftlich präsent und anerkannt ist.

Das neue Präsidium stellt mit dem vollzogenen Präsidialturnus einerseits Kontinuität sicher, hat aber mit Dr. Jochen Schnurrer und Markus Müller auch wieder zwei neue Mitglieder in seinen Reihen. Beide kommen aus nicht universitären Krankenhausapotheken, können aber selbstbewusst auf eigene Kenntnisse und Forschungsarbeiten blicken und verfügen über andere Herangehensweisen an Probleme. Diese Mischung ist in meinen Augen für die ADKA wichtig, das hat sich auch in der Vergangenheit bereits gezeigt.

Welche Herausforderungen liegen nun vor uns? In jedem Fall müssen wir uns Gehör verschaffen. Sach- und Fachargumente müssen sorgfältig erarbeitet und dann deutlich artikuliert werden. Hierzu haben wir in den Ausschüssen Kollegen mit hervorragender Fachkompetenz. Wir werden uns auch in Zukunft nicht über fehlende Arbeit im Verband beschweren können. Mein Ziel ist es, diese Verbandsarbeit auf breite, kompetente Schultern zu legen. Ich wünsche mir deshalb von jedem ADKA-Mitglied, mir diese breiten und kompetenten Schultern zur Verfügung zu stellen, frei nach dem Motto: „Frage nicht, was die ADKA für dich machen kann, sondern frage, was du für die ADKA machen kannst.“

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