Aseptische Herstellung von Parenteralia in einer Isolatorstrecke


Michael Klein, Elmshorn, Heike Knetsch und Luzian Baumann, Wetzlar

Mit der aktuellen Apothekenbetriebsordnung wurden die Anforderungen an die Arbeitsumgebung bei der aseptischen Herstellung parenteraler Arzneimittel erhöht. Erfüllt die Arbeitsumgebung im Hinblick auf Partikel- und Keimzahl nur die Anforderungen der GMP-Reinheitsklasse D, so ist der Einsatz eines Isolators als lokale Herstellungszone erforderlich. Bislang ist allerdings nicht eindeutig definiert, wie ein Isolatorsystem beschaffen sein muss, um eine hygienisch einwandfreie Parenteralia-Herstellung zu ermöglichen. Auch die Gestaltung des Arbeitsablaufs wirft beim Einsatz dieser bislang nur wenig genutzten Technik eine Reihe ungeklärter Fragen auf.
Im Rahmen einer umfangreichen Simulationsherstellung mit Nährlösungen wurde die Eignung einer Isolatorstrecke mit vorgeschalteter Sicherheitswerkbank für die aseptische Herstellung von Parenteralia (insbesondere Zytostatika) unter „A in D“-Bedingungen untersucht. Neben der Qualifizierung des Geräteverbunds galt es, die Wirksamkeit der Arbeitsweise im Hinblick auf die Einhaltung aseptischer Bedingungen zu belegen. Zu diesem Zweck wurden die nach einem strengen Handlungsablauf befüllten Endbehältnisse bebrütet und auf Keimwachstum kontrolliert. Mithilfe von Sedimentations- und Abklatschplatten erfolgte zudem eine Überwachung der mikrobiellen Belastung kritischer Bereiche innerhalb der Isolatorstrecke. Vor dem Prozess wurde die partikuläre Luftbelastung innerhalb und außerhalb der Herstellungsgeräte ermittelt.
Alle ermittelten Parameter zeigen, dass eine GMP-gerechte aseptische Herstellung von Parenteralia mithilfe einer Isolatorstrecke in einer Umgebung der Reinheitsklasse D nachweislich möglich ist. Eine vorgeschaltete Sicherheitswerkbank stellt ein geeignetes Einschleuskonzept dar, um Materialien vorzubereiten und sicher in den Isolator einzubringen. Im Vergleich zur Arbeit in einer Sicherheitswerkbank („A in B“ oder „A in C“) müssen allerdings Einschränkungen hinsichtlich des Zeitaufwands und der Ergonomie in Kauf genommen werden. Eine gute Planung der Arbeitsabläufe sowie zunehmende Erfahrung dürften diese Nachteile jedoch wieder ausgleichen und ein effektives „A in D“-Arbeiten ermöglichen.
Schlüsselwörter: Isolator, aseptische Herstellung, GMP, parenterale Arzneimittel, Zytostatika
Krankenhauspharmazie 2013;34:431–8.

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