Klaus Tönne

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

„Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut…“, mit diesen Worten hat sich, der Überlieferung nach, Kaiser Franz Josef I. von Österreich (der mit der Sissi) regelmäßig verabschiedet, wenn er eine Soiree in Wien verließ. Und kann man es treffender sagen? Genauso empfinde ich nach zehn Jahren, die ich als ADKA-Geschäftsführer zubringen durfte. Es war eine Zeit mit vielen neuen Aufgaben, Eindrücken und Begegnungen, die so recht nach meinem Geschmack war. Und wenn man so eine Beschäftigung dann als Hauptberuf, noch dazu für Geld, ausüben kann, ist das sicher mehr, als man am Anfang seiner beruflichen Laufbahn zu träumen wagt.

Deswegen brauchte ich auch nicht lange zu überlegen, als mich 2006 das recht spontane Angebot des damaligen Präsidiums erreichte, den Posten des ADKA-Geschäftsführers zu übernehmen. Durch die ehrenamtliche Tätigkeit, die ich als Landesvorsitzender in NRW vorher schon neun Jahre bekleiden durfte, wusste ich so einigermaßen, was da auf mich zukommen würde. Dankenswerterweise haben dann auch mein Amtsvorgänger, Edgar Schmitt, wie auch mein Freund aus NRW-Tagen, Bernd Pietzner, mir weitere Türen geöffnet, die man für ein Netzwerk auf dem glatten Parkett von Berlin braucht. Gleichwohl ist die Netzwerkbildung ein steter Prozess, der eigentlich nie endet.

Die erste größere Aufgabe war damals, die ADKA mit einer festen Geschäftsstelle ein Stück weit in größere Professionalität zu führen, eine reizvolle Aufgabe, die meiner Leidenschaft für Organisation und Prozess-Strukturierung sehr entgegenkam. Dabei haben wir in der Bürogemeinschaft mit dem VUD (Verband der Universitätsklinika Deutschlands) und dem MFT (Medizinischer Fakultätentag) eine äußerst glückliche Konstellation gefunden, die für alle Beteiligten ein Gewinn war und ist. Im weiteren Verlauf hat die ADKA-Führung dann entschieden, schrittweise die dezentralisierten Prozesse in Berlin zusammenzufassen. Dies bedingt insbesondere die Einstellung weiteren Personals, mit Frau Fuchs als neuer Verbandssekretärin ist hierzu nun der erste Schritt getan; die IT-Struktur war diesen neuen Gegebenheiten anzupassen, was ebenfalls die Arbeit der letzten Wochen und Monate maßgeblich bestimmt hat.

Natürlich war die Lobbyarbeit eine der zentralen Aufgaben, die manchmal beglückend, aber, in der Natur der Sache liegend, auch immer wieder mal frustrierend sein konnte. Daneben aber war die Arbeit mit den ADKA-Gremien in Präsidium, Bundesvorstand, Landesverbänden und Ausschüssen ganz überwiegend geprägt von einem sachorientierten Vorangehen und einem dabei stets freundlichen und offenen, ja teilweise familiären Miteinander. Dies hat mir die Arbeit immer leicht gemacht, worum mich Kollegen aus anderen Verbänden oft beneidet haben. Ich denke auch gerne zurück an die jährlichen ADKA-Kongresse, die diesen Charakter des „Familientreffens“ deutlich unterstrichen haben. Dabei ist mir natürlich der Berliner Jubiläumskongress 2011 in besonders nachhaltiger Erinnerung geblieben, was sicher allen, die dabei gewesen sind, ähnlich gehen dürfte.

Zehn Jahre politische Arbeit in Berlin hinterlassen neben vielen Eindrücken aber auch körperliche Spuren, die ich gerade in den letzten zwei Jahren, nun in einem Alter von 67, nicht mehr so einfach verdrängen konnte. Daher war für mich klar, dass nun der Zeitpunkt gekommen war, diese schöne Aufgabe in neue Hände zu legen, solange ich noch mit einigermaßen voller Kraft fahren kann. Und am Ende möchte ich auch gerne noch einige Jahre mit den Dingen füllen, zu denen mich mein erfülltes Berufsleben nicht ausreichend kommen ließ. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit Jürgen Bieberstein einen sehr geeigneten Nachfolger gefunden haben, dem ich Glück und gutes Gelingen wünsche, und für den ich hoffe, dass ihm diese Aufgabe die gleiche Befriedigung und Freude vermitteln wird wie mir.

Dankbar blicke ich auf diese ADKA-Zeit zurück, die ihren Anfang sogar schon 1972 nahm, als ich, damals noch als Praktikant in der Apotheke der Uniklinik Düsseldorf, bei der dort stattfindenden ADKA-Tagung als Kartenabreißer mitmachen durfte, was mich sehr beeindruckt hat. Dass daraus dann eine fast 45-jährige Zusammengehörigkeit wurde, war damals noch nicht zu erkennen, wirft aber ein bezeichnendes Licht auf den Geist, der sich in unserem Verband bis heute gehalten hat.

Wenn ich nun mein Eingangszitat überdenke, möchte ich natürlich nicht den Eindruck erweckt haben, dass ich mich etwa als „Kaiser der ADKA“ gefühlt hätte. Nein, nein, eher als „Minister“ im eigentlich Bedeutungssinn dieses Wortes, nämlich als „Diener“ der jeweiligen Präsidentinnen und Präsidenten und aller Mitglieder. Vielen davon wäre an dieser Stelle ebenfalls namentlich zu danken, allein – der Platz würde hier dafür nicht reichen. Und deshalb möchte ich jetzt schließen mit dem Satz:

„Es war mir eine Ehre, der ADKA gedient zu haben!“

Ihnen alle guten Wüsche,

Ihr Klaus Tönne

Klaus Tönne, ADKA-Geschäftsführer [Foto: Peter Pulkowski]

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