Die ersten 100 Tage


Jürgen Bieberstein

Jürgen Bieberstein [Foto: ADKA/P. Pulkowski]

Anfang September liefen für mich die berühmten ersten 100 Tage Arbeit als Geschäftsführer der ADKA ab. Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen? Nein, das wäre zu viel des Guten, aber ich denke, ich kann schon einmal einen kleinen Rückblick auf die ersten Wochen wagen.

In den ersten drei Monaten ging es im Wesentlichen darum, die vorhandenen Partner für unsere Interessen zu pflegen und neue Partner aufzubauen. Hier ging es um die Darstellung unserer politischen Interessen in Ministerien, in den Parteien, bei den verschiedensten Verbänden und bei Pressegesprächen. Wichtig bei diesen Gesprächen war es mir, auch unsere gesellschaftlichen Aufgaben als Krankenhausapotheker im Gesamtprozess des Gesundheitsmarktes darzustellen und deutlich zu vertreten.

Mit Beginn meiner Arbeit in Berlin gab es im Wesentlichen 5 Themen, die mich, zusammen mit dem Präsidium, Vorstand und einzelnen Mitgliedern, sehr beschäftigt haben und die, wie wir heute schon wissen, weiter im Fokus stehen werden:

1. Die Verbesserung und Sicherung der Lieferfähigkeit von Arzneimitteln

2. Der Beitrag der Krankenhausapotheker zum Thema Arzneimitteltherapiesicherheit und, damit verbunden, die Notwendigkeit einer elektronischen Patientenakte

3. Die Ablehnung der Ausschreibung der Krankenkassen von Zytostatika-Zubereitungen, mit unserem Ziel der Erhaltung ortsnaher Strukturen zur Sicherstellung einer effizienten Zytostatika-Versorgung. Wir haben die Politik aufgefordert, schnell zu handeln. Aus Sicht der ADKA gibt es mit dem anstehenden parlamentarischen Verfahren zum Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetz (AM-VSG) kurzfristig die Chance, die Ausschreibungspraxis zu korrigieren. Es kann nicht sein, dass krebskranke Patienten die Konsequenzen einer verfehlten Sparpolitik der Kassen ertragen müssen.

4. Gefälschte Arzneimittel sind weltweit ein wachsendes Risiko. Um diese weiterhin aus dem legalen Vertrieb in Deutschland herauszuhalten, engagieren sich Arzneimittelhersteller, Pharmagroßhändler und Apotheker in Deutschland gemeinsam für eine bessere Fälschungsabwehr. Die Initiative securpharm hat für unsere Arbeit in den Klinikapotheken jedoch den Nachteil, dass jede Packung einzeln erfasst werden muss – der Arbeitsumfang hierfür ist immens und rechtfertigt nicht den Aufwand, da wir ja ohnehin über 95% unserer Arzneimittel direkt vom Hersteller beziehen.

5. Die Formulierung der Ziele der ADKA gemeinsam mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), der ABDA und anderen Verbänden für ein einheitliches und kraftvolles Vorgehen, um unseren Interessen eine bessere politische Durchsetzungskraft zu verleihen.

Daneben beschäftigen wir uns hier in Berlin auch mit dem Aufbau neuer, verbesserter Strukturen in der Geschäftsstelle im Interesse aller Mitglieder.

Um unsere Interessen zu den fünf Hauptthemen deutlich zu machen, haben wir in den ersten Wochen eine Vielzahl von Kontakten mit der Presse und verschiedensten Stakeholdern durchgeführt, mit Gesprächspartnern

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