Die Zeichen stehen günstig!


Prof. Dr. Frank Dörje

Foto: UK Erlangen

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

es ist sicherlich für mich persönlich ein ganz besonderer Moment im Leben: die Übernahme des Präsidentenamts des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker e.V.! Der ADKA e.V.!

Ich möchte mich sehr herzlich bei den Präsidiumsmitgliedern, dem Vorstand und den Hauptamtlichen unseres Verbandes in der Berliner Geschäftsstelle und in der Serviceabteilung für die sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen zwei Jahren bedanken! Mein ganz besonderer Dank gilt dem scheidenden 2. Vizepräsidenten, Markus Müller, für seinen höchstengagierten ehrenamtlichen sechsjährigen Einsatz für unseren Verband!

Wie uns durch den Präsidenten Rudolf Bernard eindrucksvoll in Stuttgart berichtet wurde, wurden wichtige grundlegende Weichenstellungen für unseren Verband und durch unseren Verband in den vergangenen zwei Jahren gestellt. Wichtige Veränderungsprozesse sind eingeleitet. Dafür gebührt Rudolf Bernard unser ganz besonderer Dank. Herzlichen Dank für deine sehr vorbildliche, unermüdliche und ausgezeichnete Arbeit als ADKA-Präsident, lieber Rudolf!

Die Mitgliederzahl unseres Verbandes steigt. Dies reflektiert nicht nur die Attraktivität unsers Verbandes, sondern auch die steigende Zahl von Krankenhausapothekerinnen und Krankenhausapothekern, die in deutschen Krankenhausvollapotheken arbeiten. ADKA-Mitglieder betätigen sich in außergewöhnlich engagierter Form in der kontinuierlichen Fortbildung sowie in der Weiterbildung. In den Krankenhausapotheken ist es die Regel, dass Apothekerinnen und Apotheker eine Gebiets-Weiterbildung absolviert haben.

Die Nachfrage bei Studienabsolventinnen und -absolventen nach einem Arbeitsplatz in der Krankenhauspharmazie ist sehr groß. Dies ist ein überzeugender Hinweis auf die Attraktivität unseres Berufsstands für die nachwachsende Generation der Pharmazeutinnen und Pharmazeuten. Die Zeichen für die Zukunft stehen günstig!

Unser Verband kann sich glücklich schätzen, dass sich eine Vielzahl seiner Mitglieder in aktuell 15 Ausschüssen, fünf Projektgruppen und bei Bedarf in weiteren Ad-hoc-Arbeitsgruppen in die Verbandsarbeit aktiv einbringen.

Verbandsintern haben wir in den letzten zwei Jahren wichtige Strukturreformen eingeleitet und werden diese in den kommenden zwei Jahren auch konsequent fortsetzen. Die Konzentrierung der Mitgliederverwaltung in der Berliner Geschäftsstelle inklusive der Einführung eines neuen elektronischen Mitgliederverwaltungssystems (CRM-System: „customer relationship management system“) zählt ebenso dazu wie das Aufsetzen eines neuen interaktiven Homepage-Auftritts unsers Verbandes. Zwei sehr moderne Werkzeuge, die es uns ermöglichen werden, noch besser als in der Vergangenheit für unsere Mitglieder da zu sein!

Für die kommende Zweijahresperiode freut es mich, dass Frau Kollegin de Dycker die Jahreskongresse 2019 in Berlin und 2020 in Dresden noch organisieren wird, aber in diese Periode wird auch die Neustrukturierung der Kongressorganisation für die Wissenschaftlichen Jahreskongresse 2021 und folgende fallen! Auch hier stehen die Zeichen günstig und die Weichen sind gestellt!

Schaut man in das ADKA-Zielepapier 2014 „Krankenhausapotheker schaffen den bestmöglichen Nutzen der Arzneimitteltherapie für die Patienten“, können wir heute im Jahr 2018 feststellen, dass wir in vielen Zielen wesentlich vorangekommen sind und/oder die Zielerreichung mit großen Schritten anstreben. Ein sehr gutes Beispiel ist das anlässlich des Jahreskongresses in Stuttgart bekräftigte ADKA-Ziel 2021 „Closed Loop Medication Management“. Dieses strategische Ziel beinhaltet unter anderem den regelhaften und kontinuierlichen Einsatz von klinischen Apothekern bzw. Stationsapothekern – ein Ziel, das wir bereits seit den frühen 90er-Jahren sehr intensiv verfolgen und dessen Zielerreichung in greifbarer Nähe liegt. Im gesetzlich-regulatorischen Bereich werden wir durch die Gesetzesinitiative der niedersächsischen Landesregierung zur Novellierung des niedersächsischen Landeskrankenhausgesetzes sehr wirksam unterstützt. Auch die Gesundheitsministerkonferenz der Länder diskutiert den verpflichtenden Einsatz von Apothekern auf Station ausdrücklich! Dies ist sehr ermutigend!

Fast wichtiger als diese regulatorische Unterstützung jedoch ist die Hochkonjunktur, die das „Produkt Stationsapotheker“ durch den erwiesenen Zusatznutzen für die Arzneimitteltherapiesicherheit der Patienten im Krankenhaus selbst stiftet. Wir haben heute bereits mehr als 200 Kolleginnen und Kollegen, die auf der Station im Bereich Medikationsmanagement arbeiten. Diese Entwicklung gilt es wirksam zu fördern.

Selbstverständlich beinhaltet ein validierter und geschlossener Medikationsprozess auch die Elemente elektronische Verordnung, patientenindividuelle Arzneimittellogistik und natürlich auch die korrekte Applikation und Dokumentation der am Patienten angewendeten Arzneimittel.

DAS Schlüsselwort zum Erfolg für den geschlossenen Medikationsprozess ist aber eine bestmögliche interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Arzt, Apotheker und Pflegekraft, denn diese schafft den bestmöglichen Nutzen der Arzneimitteltherapie für den Patienten.

In meiner Präsidentschaft werde ich persönlich, aber auch sicher wir gemeinsam, bestrebt sein, unsere interprofessionelle Zusammenarbeit weiter auszubauen. Die ADKA ist u.a. Mitglied in der AWMF, im Aktionsbündnis Patientensicherheit, im Aktionsplan für AMTS sowie im deutschen Netzwerk für evidenzbasierte Medizin. Seit mehr als zehn Jahren veranstaltet der Ausschuss für Arzneimittelinformation einen interprofessionellen Kongress für Arzneimittelinformation, den ADKA AmInfo-Kongress, einen Leuchtturm-Kongress im deutschsprachigen Raum.

Wir werden besondere Anstrengungen unternehmen, um noch sichtbarer vernetzt und interprofessionell zum Wohl der Arzneimitteltherapiesicherheit für die Patienten zusammenzuarbeiten.

Im Bereich der pharmazeutischen Ausbildung (Universitätsstudium und PJ) und der Postgraduiertenweiterbildung hat unser Verband klare Grundpositionen eingenommen, die es in den kommenden Jahren konsequent weiterzuverfolgen gilt (siehe auch ADKA-Statement in diesem Heft). Auch hier stehen die Zeichen günstig!

Bei allen positiven Zeitzeichen für unser Tun gibt es auch Themen, die uns Probleme bereiten und die wir mit erhöhter Aufmerksamkeit und Wachsamkeit bearbeiten sollten. Hierzu zähle ich die immer noch leicht sinkende Anzahl von Krankenhausvollapotheken im deutschen Krankenhauswesen ebenso wie ein immer deutlicher werdendes Führungskräfte-Nachwuchsproblem. Kurzfristig aktuell bleibt die unbürokratische und wirksame Umsetzung der EU „Falsified Medicines Directive“ im deutschen Krankenhauswesen ein wichtiger Punkt auf der Agenda.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich freue mich, ein aktives Mitglied einer starken Gemeinschaft zu sein! Die Übernahme der ADKA-Präsidentschaft von Rudolf Bernard ist mir Ansporn und Verpflichtung zugleich, als Ihr Präsident die Verbandspositionen der ADKA bestmöglich zu vertreten und unsere gemeinsamen Ziele aktiv zu erreichen.

Lassen sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass die Zeichen weiterhin günstig stehen und wir für die Patienten der deutschen Krankenhäuser eine bestmögliche Arzneimittelversorgung bei hoher Arzneimittelsicherheit und sehr guter Arzneimitteltherapiesicherheit erlangen!

Mit den besten kollegialen Grüßen

Ihr

Prof. Dr. Frank Dörje

Präsident des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker e.V. (ADKA)

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