Dosisreduktion von Daunorubicin bei moderat eingeschränkter Nierenfunktion


Sind die Vorgaben noch aktuell?

Hans-Peter Lipp, Tübingen, und Christian Siebel, Münster

Das Anthracyclin Daunorubicin ist seit vielen Jahren fester Bestandteil in der ALL- und AML-Behandlung. Der Metabolit Daunorubicinol spielt weniger in der antineoplastischen Wirkung, sondern wahrscheinlich mehr in der potenziellen Kardiotoxizität des Zytostatikums eine Rolle. Die aktuell hinterlegten Vorgaben zur Dosismodifikation sehen vor, dass das Anthracyclin bereits bei einer glomerulären Filtrationsrate (GFR) zwischen 50 ml/min und 30 ml/min nur mit 50 % der üblichen Dosis eingesetzt werden soll. Diese Vorgabe irritiert, wenn man bedenkt, dass (1) die FDA bis heute keine entsprechende Empfehlung vorsieht, und (2) neuere Arbeiten sehr große klinisch-pharmakokinetische Parallelen zwischen Daunorubicin und Doxorubicin erkennen. Damit würde ein Leukämiepatient mit einer GFR von 43 ml/min in Deutschland im Vergleich zu den USA nur 50 % der kurativ angesetzten Dosis erhalten. Eine zeitnahe regulatorische Neubewertung dieses Sachverhalts ist deshalb von großem klinisch-onkologischem Interesse.
Schlüsselwörter: Daunorubicin, Doxorubicin, GFR 30–50 ml/min, Dosisreduktion, FDA
Krankenhauspharmazie 2022;43:115–20.

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