VidalBase


Computerunterstützte, medizinische Online-Datenbank für metabolische Wechselwirkungen zwischen Medikamenten*

Lee S. Griffith und Jesko Anschütz, Freiburg

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) werden in Deutschland für etwa 16 000 Todesfälle und über 120 000 Krankenhauseinweisungen pro Jahr verantwortlich gemacht. Die daraus entstehenden Kosten für die Gesellschaft sind enorm. Bisher für den Arzt erhältliche Standardprogramme ignorieren oft die Gefahr von metabolischen Wechselwirkungen zwischen den verordneten Medikamenten. Die Wechselwirkungen der Medikamente mit den vom Patienten verzehrten Nahrungsmitteln werden, obwohl das klassische „Grapefruit“-Beispiel weithin bekannt ist, besonders oft vernachlässigt. Wir haben mit VidalBase ein Internet-gestütztes Programm entwickelt, das dem Nutzer einen schnellen Überblick über mögliche Wechselwirkungen der von ihm verordneten Medikamente untereinander, aber auch mit den wichtigsten Nahrungsmitteln oder Zusatzstoffen ermöglicht. Durch einen regelmäßigen Abgleich mit der aktuellen wissenschaftlichen Literatur wird die Datenbank immer auf dem neuesten Stand der Wissenschaft gehalten. Im Programm enthalten ist auch ein Fragenkatalog, der es dem Arzt bei sachgemäßer Durchführung ermöglicht, eine vollständige Medikamentenliste für seinen Patienten aufzustellen. Denn oft wird bei der Medikamentenwahl die Einnahme von nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten, pflanzlichen Heilmitteln und Phytopharmazeutika als möglicher Wechselwirkungsauslöser nicht berücksichtigt. Diese Arzneimittel beeinflussen jedoch häufig das gewünschte therapeutische Ziel. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen können die Folge sein. Erste Anwendungen unseres Programms haben gezeigt, dass gezielte Therapieanpassungen zu einer Reduktion der zuvor aufgetretenen Nebenwirkungen führen und den Patienten so ein therapeutischer Nutzen entsteht.
Schlüsselwörter: Online-Datenbank, metabolische Wechselwirkungen, unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW), Nebenwirkungen, Cytochrom-P-450-Enzyme (CYP), genetisches Profil, Therapieanpassungen
Krankenhauspharmazie 2005;26:443–6.

Liebe Leserin, lieber Leser, dieser Artikel ist nur für Abonnenten der KPH zugänglich.

Sie haben noch keine Zugangsdaten, sind aber KPH-Abonnent?

Registrieren Sie sich jetzt:
Nach erfolgreicher Registrierung können Sie sich mit Ihrer E-Mail Adresse und Ihrem gewählten Passwort anmelden.

Jetzt registrieren