Busulfan-Plasmaspiegelbestimmungen


Diese Rubrik steht allen Lesern offen. Sachlich berechtigte Kürzungen bleiben vorbehalten, um möglichst vielen Gelegenheit zu geben, zu Wort zu kommen. Eine Eingangsbestätigung kann in der Regel nicht gegeben werden. Die Redaktion identifiziert sich grundsätzlich nicht mit dem Inhalt der Zuschriften, sondern stellt sie zur Diskussion.


Im Artikel von Dr. Wolfgang A. Bethge, Tübingen, (Krankenhauspharmazie 2005;26:363–8) heißt es: „In Deutschland sind Busulfan-Spiegelbestimmungen unter anderem an den Universitätskliniken in Dresden und Mainz möglich. Allerdings kommen unterschiedliche Messverfahren zum Einsatz, so dass die Ergebnisse untereinander nicht sicher vergleichbar sind.“ Da die Vergleichbarkeit der Ergebnisse der Busulfan-Plasmaspiegelbestimmungen mit Hilfe von Vergleichsmessungen in den Laboratorien der Universitätskliniken Dresden und Mainz nachgewiesen wurde, möchte ich diese Aussage zumindest für die genannten Zentren korrigieren.

Im Rahmen einer Studie wurden im Klinikum der Universität Mainz zum einen Busulfan-Plasmaspiegel nach oraler Busulfan-Gabe bestimmt, um die Variabilität zu kennen, und zum anderen die Busulfan-Dosis anhand der Plasmaspiegel adaptiert („targeted“ Busulfan). Es werden patientenindividuell hergestellte Busulfan-Kapseln (Busulfan Pulver, Fährhaus, in Hartgelatine-Kapseln ohne weitere Hilfsstoffe) erwachsenen Patienten im Rahmen der Konditionierungstherapie mit Cyclophosphamid verabreicht. Anhand der publizierten HPLC-Methode von Bleyzac et al. wurde eine routinetaugliche HPLC-Methode mit UV-Detektion in der Apotheke etabliert [1], wie im Beitrag von Bethge erwähnt. Die Qualität der Busulfan-Messungen im Rahmen des therapeutischen Drug-Monitorings wird im Labor der Apotheke der Universitätsklinik Mainz nach der „Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung quantitativer laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen“ (Rili-BÄK) durch interne und externe Kontrollen sichergestellt. Zur externen Qualitätssicherung mit Hilfe von Vergleichsmessungen wurde das Labor der Universitätsklinik in Dresden gewählt, da die Zielspiegel für Busulfan von Slattery et al. (Seattle, USA) übernommen werden sollten und die Arbeitsgruppe in Dresden mit der in Seattle zusammenarbeitet [2]. Die Ergebnisse der in den Laboratorien Dresden und Mainz durchgeführten Busulfan-Plasmaspiegelbestimmungen sind trotz unterschiedlicher HPLC-Methoden [3, 4] im Rahmen der zulässigen Fehlergrenzen vergleichbar. Demnach wurden die Busulfan-Zielwerte bei Erwachsenen (bei CML-Patienten CSS=900–1100 ng/ml, bei anderen Erkrankungen CSS=600–900 ng/ml) für das Busulfan/Cyclophosphamid-Konditionierungsregime im Universitätsklinikum Mainz anhand von Literaturangaben festgelegt [5–7]. Die Ergebnisse der Studie zu den Busulfan-Plasmaspiegelbestimmungen und zur Durchführung des therapeutischen Drug-Monitorings nach oraler Busulfan-Gabe, die unter anderem zeigen, dass die rezepturmäßig hergestellten Busulfan-Kapseln für eine wirksame Therapie geeignet sind [4], werden an anderer Stelle publiziert.

Außerdem möchte ich die Gelegenheit nutzen, die Angabe zur Stabilität der applikationsfertigen Infusionslösungen im oben genannten Artikel um Stabilitätsdaten aus eigenen Untersuchungen der Apotheke der Universitätsklinik Mainz zu ergänzen. Das Busulfan-Infusionslösungskonzentrat (BusulfexTM, Orphan Medical, USA) erwies sich aufgezogen in B|Braun Injekt® Einmalspritzen (B. Braun Melsungen AG, Deutschland) sowohl lichtgeschützt bei 2 bis 8°C als auch ohne Lichtschutz bei 18 bis 20 °C gelagert als über mindestens 28 Tage stabil [8, 9]. Es wurde außerdem nachgewiesen, dass die Stabilität der applikationsfertigen Busulfan-Infusionslösungen (Busilvex®, Pierre Fabre Pharma; BusulfexTM, Orphan Medical, USA) mit 0,9% Natriumchlorid-Lösung als Trägerlösung chemisch und physikalisch 19 Stunden in Freeflex®-Beuteln (Fresenius Kabi, Deutschland) und 48 Stunden in Glasbehältern (B. Braun Melsungen AG, Deutschland) bei Kühlschranktemperatur stabil sind [10]. Die physikalische Stabilität der applikationsfertigen Infusionslösungen mit der vom Hersteller empfohlenen Konzentration von 0,5 mg/ml [11] ist bei Lagerung zwischen 2 und 8 °C limitiert. Auf Auskristallisation ist zu achten [10]. Die Publikationen zur Stabilität von Busilvex® Stammlösung und Infusionslösung sind in Vorbereitung.


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