Markus Müller, Berlin

„Die See, das ist das Tor zur Welt, ein Narr, der sich‘s nicht offenhält“ – so oder ähnlich hat man in der Kaiserzeit die Seemacht-Bestrebungen Deutschlands illustriert und verbalisiert. Und wenn wir schon in Hamburg tagen, das ja auch gerne als „Tor zur Welt“ bezeichnet wird, dann drängt sich mir dieses Zitat irgendwie auf.

Wenn ich nämlich den Vergleich des oben erwähnten Zitats zu unserer beruflichen Situation ziehe, dann kommt mir in den Sinn, dass das moderne Verständnis von klinischer Pharmazie, nämlich die direkte Beeinflussung der Arzneimitteltherapie des einzelnen Patienten durch den Krankenhausapotheker, nicht überall leicht zu erreichen ist. Eher wenige Krankenhausapotheken sind personell so komfortabel ausgestattet, dass sie flächendeckend in direkter Weise als Mitglied des therapeutischen Teams, bei der Visite am Krankenbett, die Medikation unmittelbar mitsteuern können. Entscheidend ist für uns vielmehr, dass wir die Möglichkeit haben, die Arzneiverordnung für die Patienten sehen und nötigenfalls dann auch beeinflussen zu können.

Diese Möglichkeit wird uns durch den elektronischen Arzneimittelversorgungsprozess in idealer Weise geboten. Dieser Weg ist für viele von uns das „Tor zur Welt“, will sagen zum Patienten, zumindest im ersten Schritt. Er wird sicher den direkten Kontakt mit dem Arzt, mit der Pflege und auch mit dem Patienten auf Dauer nicht vollgültig ersetzen können, aber es ist eben ein erster und auch mit geringeren personellen Ressourcen gangbarer Weg.

Seien wir also keine „Narren“, und halten wir uns diesen Weg offen. Oder öffnen wir ihn für uns nötigenfalls auch proaktiv, um die Möglichkeiten und Vorteile einer fachlich fundierten Arzneimitteltherapie für alle Patienten segensreich wirksam werden zu lassen. Meistens finden Sie weit offene Türen für ein Angebot guter klinischer Pharmazie, das dankbar angenommen wird.

Lassen Sie sich in Hamburg von vielen Kollegen zeigen, welche Wege sie dazu entwickelt und beschritten haben, wo mögliche Fußangeln liegen können und wo aber auch die unbestreitbaren Vorteile liegen. Besuchen Sie Hamburg daneben als faszinierende Metropole mit ihrer tollen Atmosphäre und ihrem ganz besonderen Charme.

Ich freue mich zu Beginn meiner ADKA-Präsidentschaft auf das Wiedersehen mit möglichst vielen von Ihnen und bin mit kollegialen Grüßen

herzlichst Ihr
Markus Müller

Markus Müller, Berlin [Foto: privat]

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