Solvejg Langer Stuttgart
Infektionen und nekrotisierende Enterokolitis (NEK) sind häufige Ursachen von Morbidität und Mortalität bei Frühgeborenen. Diese treten seltener auf, wenn die Neugeborenen mit Muttermilch anstelle von Ersatznahrung gefüttert werden. In einer randomisierten, doppelblinden Studie wurde untersucht, ob in den ersten zehn Lebenstagen auch gespendete Muttermilch der industriellen Säuglingsnahrung vorzuziehen ist, wenn keine Milch der leiblichen Mutter verfügbar ist. Untersucht wurden 373 Babys mit einm Geburtsgewicht unter 1,5 kg. In beiden Gruppen (Spendenmilch vs. industrielle Säuglingsnahrung) erhielten die Babys in erster Linie Milch der leiblichen Mutter, nur 12 bzw. 18 Kinder erhielten ausschließlich die Ersatznahrung. Zusammengesetzter primärer Endpunkt war das Auftreten schwerwiegender Infektionen oder NEK sowie das Versterben der Säuglinge während der ersten 60 Lebenstage. Dieser trat bei 44,7% der mit industrieller Säuglingsnahrung und bei 42,1% der mit Spendenmilch gefüttertet Babys auf (adjustiertes Hazard-Ratio 0,87; 95%-Konfidenzintervall 0,63–1,19; p=0,37). Auch in der modifizierten Intention-to-treat-Population gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen der gespendeten Muttermilch und der industriellen Säuglingsnahrung.
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