Sichere Arzneimittelinformation


Dr. Cornelia Vetter-Kerkhoff, München, Dr. Claudia Mildner, Mainz, und Dr. Steffen Amann, München; Kongressleitung des 6. Kongresses für Arzneimittelinformation Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e. V.


Im Frühling 2017 startete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Initiative „The Global Patient Safety Challenge on Medication Safety“ mit dem Ziel, vermeidbare arzneimittelbezogene Fehler in den kommenden fünf Jahren zu halbieren.

Fehler bei der Verschreibung, Zubereitung, Verabreichung oder Einnahme von Arzneimitteln können sowohl vom Gesundheitspersonal als auch vom Patienten begangen werden. Solche Fehler können durch Systeme und Verfahren vermieden werden, die sicherstellen, dass der richtige Patient zur richtigen Zeit die richtige Medikation in der richtigen Dosis auf dem richtigen Weg und mit der richtigen Information erhält. Die WHO ruft daher alle Staaten zur Entwicklung von Strategien und Instrumenten auf, um die Sicherheit des Medikationsprozesses unter Einbindung der Patienten zu gewährleisten.

Was hat dies nun mit uns Krankenhausapothekern und dem 6. Kongress für Arzneimittelinformation zu tun? Das Kongressmotto „Der Apotheker als Wissensmanager – mehr Sicherheit für Arzt und Patient“ spricht für sich.

Brauchen wir die patientenorientierte Arzneimittelinformation in Zeiten von Apps, Datenbanken und Leitlinien zur Erreichung des WHO-Zieles wirklich? Die Antwort lautet eindeutig: Ja! Die Evidenz für eine sichere patientenbezogene Entscheidung ist häufig nicht ausreichend, dennoch müssen vom behandelnden Arzt zeitnah therapeutische Entscheidungen getroffen werden. Hier leistet die Beschaffung und Bewertung von Informationen zu Arzneimitteln und deren situative Anpassung auf den jeweiligen Patienten einen effektiven Beitrag des Apothekers zur Arzneimitteltherapiesicherheit. Sie bedeutet zugleich eine zielführende Begleitung der ärztlichen Tätigkeit im Hinblick auf eine informationsbasierte Entscheidung; eine Zusammenarbeit, die nicht zuletzt im Zeichen des wachsenden Ärztemangels und des damit einhergehenden Zeitdrucks dieser Berufsgruppe immer wichtiger wird.

Die WHO weist in ihrer Initiative ausdrücklich auf die Wichtigkeit der Patientenbeteiligung hin. Kennen und verstehen die Patienten ihre Arzneimitteltherapie? Trägt dies dazu bei, den Medikationsprozess sicherer zu machen? Die Information des Patienten über seine Arzneimittel und seine zunehmende Einbindung kann durch Apotheker zum Beispiel während der Erhebung der Arzneimittelanamnese bei Aufnahme ins Krankenhaus oder im Rahmen des Entlassmanagements erfolgen. Hier vermittelt er dem Patienten anhand des individuellen, in Absprache mit dem behandelnden Arzt erstellten Medikationsplans die notwendigen Arzneimittelinformationen. Diese patientenorientierte Information bildet einen wichtigen Beitrag zum „Empowerment“ des Patienten. Sie stellt zudem die folgerichtige Weitergabe der zuvor aufgrund entsprechender Arzneimittelinformation durch den Apotheker erfolgten, patientenbezogenen Therapieentscheidung des Arztes dar.

Doch wo finde ich zutreffende Informationen? Wie beurteile ich deren Validität? Wie extrahiere und dokumentiere ich diese Informationen? Wie erreiche ich zielgenau den gewünschten Adressaten? Wie kann ich durch sorgfältig evaluierte Empfehlungen die Qualität der Patientenversorgung verbessern?

Der 6. Kongress für Arzneimittelinformation wird genau diese Fragen praxisnah in Vorträgen und Intensiv-Workshops aufgreifen, vertiefen und Lösungen anbieten.

Ein solcher Kongress ist ohne die Ideen und Unterstützung vieler Mitwirkender nicht zu organisieren. Wir bedanken uns daher sehr herzlich bei allen Mitgliedern des wissenschaftlichen Komitees, den Kolleginnen und Kollegen des Ausschusses für Arzneimittelinformation, dem Team der Kongressorganisation Eurokongress GmbH und der ADKA Serviceabteilung für das große Engagement.

Wir wünschen Ihnen allen, die Sie diesen Kongress besuchen, inspirierende Vorträge, impulsgebende Workshops und einen intensiven kollegialen Austausch.

Wir freuen uns, Sie in Köln begrüßen zu dürfen.

Für alle, die nicht am Kongress teilnehmen können, gibt es wie immer die Möglichkeit, sich auf der Kongresshomepage (www.adka-aminfo.de) und mithilfe der Beiträge, die in der Zeitschrift Krankenhauspharmazie publiziert werden, über die Kongressinhalte zu informieren.

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