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EditorialThomas Vorwerk, Hannover

ADKA-Ziel 2021 – ein Zwischenfazit

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KongressSolvejg Langer, Stuttgart

Wissenschaft in Zeiten einer Pandemie

ADKA Wissenschaftssymposium

Nachdem der diesjährige ADKA-Kongress aus bekannten Gründen ausfallen musste, fanden am 14. November das erste vollvirtuelle ADKA Wissenschaftssymposium und die Mitgliederversammlung statt. Wie auch in jedem Jahr live vor Ort wurden zahlreiche Preise vergeben, um herausragende Arbeiten im Bereich der Krankenhauspharmazie zu würdigen. Ergänzt wurde das Programm durch die wissenschaftlichen Vorträge zum Innovations- und Promotionspreis und eine virtuelle Posterausstellung.
Krankenhauspharmazie 2020;41:491–6.

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KongressHeike Oberpichler-Schwenk, Stuttgart

Verbandsleben unter Pandemiebedingungen

Bericht von der ADKA-Mitgliederversammlung am 14. November 2020

Die ADKA-Mitgliederversammlung 2020 fand pandemiebedingt ein halbes Jahr später als geplant und erstmals online statt. Auch im Bericht des Präsidenten spielte die Corona-Pandemie eine große Rolle: Krankenhausapotheken konnten auf vielfache Weise dazu beitragen, der Corona-Krise zu begegnen. Im verlängerten Präsidialzyklus übernahm Dr. Thomas Vorwerk von Prof. Frank Dörje das Amt des ADKA-Präsidenten. Zum neuen 1. Vizepräsidenten wurde Kim Green gewählt.
Krankenhauspharmazie 2020;41:497–502.

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ÜbersichtWolfgang Ibrom, Linz (Österreich)

Die zukünftige Rolle der Krankenhausapotheke bei der CAR-T-Zell-Therapie

Ein Diskussionsbeitrag

CAR-T-Zellen gehören zu einem neuen immunonkologischen Ansatz in der Tumortherapie im fortgeschrittenen Krankheitsstadium mit kurativem Potenzial. 2018 wurden zwei Arzneimittel für neuartige Therapien (ATMP) mit CAR-T-Zellen von der EMA in einem PRIME(Priority Medicines)-Verfahren zugelassen. Die Anwendung dieser CAR-T-Zell-Therapien kann nur in enger Vernetzung zwischen Zulassungsinhaber und zertifizierten Zentren, die zum Beispiel Erfahrungen in der Stammzelltransplantation haben, erfolgen. Der Gentransfer und die Aufbereitung der CAR-T-Zellen zur Reinfusion erfolgt durch den ATMP-Zulassungsinhaber nach ATMP-GMP-Regularien. In den Zentren werden die Leukozyten des Patienten isoliert, eine Lymphom-depletierende Chemotherapie durchgeführt, die CAR-T-Zellen reinfundiert, das Nebenwirkungsmanagement angewendet und die ambulante Nachsorge durchgeführt. Damit unterscheidet sich diese ATMP-Zulassung von CAR-T-Zellen grundlegend von jener für Arzneimittel. In Anbetracht der hoch personalisierten Therapie und der damit verbundenen Einzelherstellung, inzwischen in automatisierten geschlossenen Systemen möglich, stellt sich die Frage der dezentralen Anwendung und Herstellung im Sinne einer Point of Care (PoC) beziehungsweise einer erweiterten nationalen Hospital-Exemption-Lösung. Durch eine flächendeckende Struktur- und auch Anbietervielfalt könnten die Verfügbarkeit aufgrund der zu erwartenden Indikationserweiterungen und die Flexibilität erhöht und somit auch das Preisniveau der an sich höchstpreislichen Therapie reduziert werden. Auch den Krankenhausapotheken könnte eine größere Bedeutung bzw. Positionierung als bisher in diesem Prozess zugeordnet werden, vor allem dann, wenn dezentrale Anwendungen zunehmen.
Schlüsselwörter: Chimäre Antigenrezeptoren (CAR), Arzneimittel für neuartige Therapien (ATMP), hospital exemption, point of care (PoC), gute Herstellungspraxis (GMP), single chain variable fragment (scFv), Transcriptional activator-like effector nucleases (TALEN), Zinkfingernukleasen (ZFN), Clustered regularly interspaced short palindromic repeats (CRISPR), Quality by Design (QbD), Zytokin-Freisetzungssyndrom (CRS)
Krankenhauspharmazie 2020;41:503–10.

FlaggeEnglish abstract

CAR T-cell therapy: Application and decentralized production also an opportunity for hospital pharmacies?

The CAR T-cell therapy is an innovative cellular immunotherapy. Results from clinical studies have shown that in certain types of so-called liquid tumors this personalized therapy is highly efficient. The manufacturing process of these CAR T-cells is complex and is involved with high costs. Due to the rapid genetic and biotechnology improvement in this area, there is a realistic possibility for decentralized manufacturing in specialized centers as an alternative of a central commercial approval of these ATMPs. This strategy is called point of care and it is based on the hospital exemption policy. With improvements in the manufacturing process, such as closed integrated systems, use of genome editing methods, use of allogeneic T-cells program-based automation (robotics), the use of quality by design principle in quality control respectively, ATMP GMP requirements can be implemented even more effectively whereas increasing product safety. In those circumstances the hospital pharmacy could be involved to a greater extent than just in the logistics process. In the future the vision for the hospital pharmacy is the production of CAR T-cells with commercial available GMP grade kits, using highly automated technologies, similar to the patient-individual production of chemotherapies.

Key words: CAR (chimeric antigen receptor), advanced therapy medicinal products (ATMP), point of care (PoC), hospital exemption, quality by design (QbD), cytokine release syndrome (CRS), good manufacturing practice (GMP)

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Der klinisch-pharmazeutische FallStephan Liersch, Heidelberg

Diagnose Tuberkulose nach Nierentransplantation

Die Standardtherapie der Tuberkulose mit Rifampicin, Isoniazid, Ethambutol und Pyrazinamid zeichnet sich durch hohe therapeutische Evidenz, akzeptable Verträglichkeit und sehr gute Heilungsquote bei sensibel ausgetesteten Erregern aus. Allerdings muss das hohe Interaktionspotenzial von Rifampicin beachtet werden. Das gilt insbesondere bei einer Komedikation mit Präparaten, die als besonders risikobehaftet gegenüber Interaktionen bekannt sind. Hierunter fallen unter anderem Immunsuppressiva. Der vorliegende Fall beschreibt den Verlauf einer Interaktion von Rifampicin mit Tacrolimus.
Krankenhauspharmazie 2020;41:511–2.

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SerieDr. Gesine Picksak, AMTS-Beauftragte der ADKA

Medikationsfehler

Auch die Pause gehört zur aktuellen Medikation

Der Medikationsprozess ist ein komplexer Prozess. Stellt man die manuellen Prozesse auf elektronische um, steht man auf einmal vor Herausforderungen, die es in der „Papierwelt“ so nicht gab.

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Referiert & kommentiertGerrit Seifert, Mainz

Typ-1-Diabetes bei Kindern

Bessere glykämische Kontrolle mit künstlicher Bauchspeicheldrüse

Insulinpumpen sind mittlerweile Standard in der Behandlung von Diabetes mellitus Typ 1 bei Kindern. Pumpen mit einem geschlossenen Regelkreislauf zeigten in dieser Untersuchung eine bessere Kontrolle des Glucosespiegels als dies bei Pumpen mit kontinuierlicher Zuckermessung der Fall gewesen ist.

Seite 515 - 522
Referiert & kommentiertMadiha Malik, Kiel

Schubförmige multiple Sklerose

Arzneimitteltherapie der multiplen Sklerose: Ofatumumab vs. Teriflunomid

In zwei Phase-III-Studien wurden Ofatumumab und Teriflunomid bei multipler Sklerose verglichen. Der Antikörper war hinsichtlich der Schubrate und der Verschlechterung einer Behinderung überlegen, bei der Verbesserung der Behinderung zeigten sich jedoch keine Unterschiede zwischen den beiden Arzneimitteln.

Seite 515 - 522
Referiert & kommentiertDr. Petra Jungmayr, Esslingen

Thromboseprophylaxe nach orthopädischen Eingriffen

Vergleich von Rivaroxaban mit Enoxaparin

In einer doppelblinden, randomisierten Studie kam es nach non-major operativen Eingriffen an den unteren Extremitäten unter Rivaroxaban zu weniger venösen thromboembolischen Ereignissen als unter Enoxaparin. Das Blutungsrisiko war unter beiden Antikoagulanzien ähnlich.

Seite 515 - 522
Referiert & kommentiertClaudia Bruhn, Berlin

Kinder- und Jugendmedizin

Neue Optionen bei Asthma und atopischer Dermatitis

Die Jahrestagung 2020 der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und weiterer pädiatrischer Fachgesellschaften fand in diesem Jahr als Online-Kongress statt. Im Themenschwerpunkt Allergologie/Pneumologie gaben die Referenten einen Überblick über zahlreiche neue Therapieoptionen bei Asthma bronchiale und atopischer Dermatitis, die erst kürzlich zugelassen wurden oder derzeit in klinischen Studien geprüft werden.

Seite 515 - 522
Referiert & kommentiertDr. Susanne Heinzl, Reutlingen

EMPEROR-Reduced-Studie

SGLT-2-Hemmer Empagliflozin ebenfalls bei Herzinsuffizienz wirksam

Der SGLT-2-Hemmer Empagliflozin (Jardiance®) senkt zusätzlich zur Standardtherapie bei Patienten mit Herzinsuffizienz das Risiko für kardiovaskulären Tod und Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz um 25 % im Vergleich zur Standardtherapie plus Placebo. Unter Empagliflozin-Therapie waren zudem weniger Krankenhausaufnahmen erforderlich und das Fortschreiten von Nierenerkrankungen wurde verlangsamt. Diese Ergebnisse der EMPEROR-Reduced-Studie wurden beim virtuellen ESC-Kongress 2020 Ende August vorgestellt und parallel im New England Journal of Medicine publiziert.

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Prof. Dr. Egid Strehl, Freiburg

Rezension

Praktische Schmerzmedizin

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NotizenDr. Stefan Fischer, Stuttgart

G-BA-Beschluss

Darolutamid

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