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Editorial

DIE Reform?!

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OriginalarbeitClaudia Langebrake, Hamburg

Implementierung und operatives Management zugelassener CAR-T-Zelltherapien

Ein Leitfaden der GoCART Coalition Pharmacist Working Group

Mit chimären Antigenrezeptor-präsentierenden T-Zellen (CAR-T-Zellen) sind seit einigen Jahren Arzneimittel für neuartige Therapien (ATMP) zur Behandlung fortgeschrittener hämatologischer Neoplasien auf dem Markt. Diese innovativen Arzneimittel bestehen aus gentechnisch veränderten humanen Lymphozyten, welche besondere Anforderungen an Krankenhausapotheken stellen. Kürzlich wurden von der Pharmacist Working Group der europäischen GoCART Coalition Empfehlungen zur Implementierung und zum operativen Management von CAR-T-Zelltherapien veröffentlicht.
Schlüsselwörter: CAR-T-Zellen, ATMP
Krankenhauspharmazie 2024;45:50–2.

FlaggeEnglish abstract

Guidance on implementation and operational management of marketed CAR-T Cell therapy

Chimeric antigen receptor T cells (CAR-T cells) have been on the market for several years as advanced therapy medicinal products (ATMPs) for the treatment of advanced haematological neoplasia. These innovative drugs consist of genetically modified human lymphocytes, which place special demands on hospital pharmacies. Recently, the Pharmacist Working Group of the European GoCART Coalition published recommendations for the implementation and operational management of CAR-T cell therapies.

Key words: CAR-T cell therapy, ATMP

Seite 53 - 60
ÜbersichtHans-Peter Lipp, Tübingen

Therapeutische Inhibition mutierter Isocitratdehydrogenasen (mIDH)

Onkometabolismus und epigenetische Dysregulation im Visier

Mutierte Formen der Isocitratdehydrogenasen (mIDH) führen zu unphysiologischen Anreicherungen an D-2-Hydroxyglutarat (D2-HG) im Tumorgewebe. Dieser Onkometabolismus fördert wiederum eine epigenetische Dysregulation im Sinne kritischer Hypermethylierungen von DNA- und Histonregionen. Mit Ivosidenib bzw. Enasidenib stehen inzwischen selektive Inhibitoren der mIDH1 bzw. mIDH2 zur Verfügung, die sich allerdings in ihren möglichen Einsatzgebieten und Dosierungen unterscheiden. Ivosidenib ist für die First-Line-Therapie der AML und Second-Line-Therapie des fortgeschrittenen Cholangiokarzinoms zugelassen. Dabei gilt es, Begleiteffekte wie das Differenzierungssyndrom oder die Verlängerung der QT-Zeit zu beachten. Zu seinen potenziell P-gp-induzierenden/-inhibierenden sowie CYP450-induzierenden Eigenschaften stehen bisher weitergehende klinisch-pharmakokinetische Studienergebnisse aus, sodass die damit verbundene klinische Relevanz weiterhin schwer einzuschätzen ist. Neben weiteren mIDH-Inhibitoren, z. B. Vorasidenib, sind es vor allem Kombinationstherapien mit Ivosidenib, die derzeit Gegenstand zahlreicher klinischer Prüfungen sind, sodass man sich zweifelsohne am Anfang einer spannenden Entwicklung auf dem Gebiet des Onkometabolismus befindet.
Schlüsselwörter: Onkometabolismus, mIDH-Inhibition, Ivosidenib, QT-Zeitverlängerung, Arzneimittelwechselwirkungen
Krankenhauspharmazie 2024;45:53–60.

FlaggeEnglish abstract

Therapeutic inhibition of mutated isocitrate dehydrogenases (mIDH)

Mutated forms of Isocitrate Dehydrogenases (mIDH) result in unphysiologically increased amounts of D-2-Hydroxyglutarate (D2-HG) within tumor tissues. This oncometabolism favours epigenetic dysregulations including hypermethylation of DNA- and histone regions. With Ivosidenib and Enasidenib, meanwhile selective Inhibitors of mIDH1 and mIDH2 have been introduced, respectively, which differ from each other in respect to potential indications and dosages. Ivosidenib has been approved in combination with Azacytidine for 1st-line treatment of AML, and for 2nd-line treatment of progredient cholangiocarcinoma. Important side effects include differentiation syndrome in case of AML treatment as well as potential prolongations of QT intervals. Ivosidenib has been associated with potential P-gp-inducing/inhibiting as well as CYP450-inducing effects, however, corresponding clinical-pharmacokinetik data are still lacking which complicates an assessment of the clinical relevance of in vitro-based drug-drug interactions. Further developed mIDH-Inhibitors like Vorasidenib as well as several combination regimens including Ivosidenib are currently under clinical investigation which highlights that oncometabolism represents an exciting area of current clinical oncologic research.

Key words: Oncometabolism, mIDH-Inhibition, Ivosidenib, QT-prolongation, drug-drug-interactions

Seite 61 - 66
BerichtDr. Corinna Kolac, Schöffengrund

Fachkongress für Adipositas und Essstörungen

Gemeinsame Tagung der DAG und der DGESS 2023

Vom 27. bis 29. September 2023 fand in Gera der gemeinsame Kongress der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) und der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen (DGESS) mit über 500 Teilnehmenden statt.
Krankenhauspharmazie 2024;45:61–6.

Seite 67 - 68
Der klinisch-pharmazeutische FallPhyllis Lensker, Marika Busse und Frank Dörje, Erlangen

Ein Fall für Interprofessionalität – Perioperatives Management von Sorafenib

Der Multi-Kinase-Inhibitor Sorafenib (z. B. Nexavar®) kann zu Defekten von Gefäßstrukturen führen, die neben unerwünschten Wirkungen an der Haut zu einem erhöhten Blutungsrisiko und Wundheilungsstörungen beitragen. Das perioperative Management von Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI) stellt eine besondere Herausforderung für die interprofessionelle Patientenbetreuung dar.
Krankenhauspharmazie 2024;45:67–8.

Seite 69 - 70
SerieJulia Berner, München, und Gesine Picksack, AMTS-Beauftragte der ADKA

Medikationsfehler

Nimmt er, nimmt er nicht?!

Arzneimittel, die nicht im Medikationsplan aufgeführt sind, werden häufig nicht direkt in die stationäre Verordnung übertragen und geraten so in Vergessenheit. In diesem Fall fiel die regelmäßige Überdosierung eines Wirkstoffs, der nicht auf dem Medikationsplan aufgeführt war, im häuslichem Umfeld des Patienten durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen im stationären Alltag auf und konnte behoben werden. Die Lebensqualität des Patienten stieg trotz lebenseinschränkender Grunderkrankung enorm.

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Referiert & kommentiertAnnika Harsch, Stuttgart

Infektionskrankheiten

Ceftobiprol bei Staphylococcus-aureus-Bakteriämien

In der klinischen Phase-III-Studie ERADICATE wurde die Wirksamkeit und Sicherheit des Cephalosporin-Antibiotikums Ceftobiprol bei einer Staphylococcus-aureus-Bakteriämie (SAB) untersucht. Dabei konnte eine vergleichbare Wirksamkeit von Ceftobiprol gegenüber Daptomycin nachgewiesen werden.

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Referiert & kommentiertDr. Claus Gassner, Ravensburg

Radioonkologie

Weniger Schluckbeschwerden durch Dysphagie-optimierte Bestrahlung

Patienten mit Tumoren im Kopf-Hals-Bereich leiden nach der Bestrahlungstherapie häufig unter Schluckstörungen, die mit einer deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität für die Betroffenen einhergehen. Ein neuartiges Bestrahlungsverfahren namens DO-IMRT (Dysphagia-optimised intensity-modulated radiotherapy) soll für die Patienten besser verträglich sein und weniger Dysphagien verursachen.

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Referiert & kommentiertDr. Miriam Sonnet, Rheinstetten

Wirbelsäulenoperation

Schmerzmittel optimal dosieren

Um Schmerzen im Zuge einer Wirbelsäulenoperation zu verringern, werden häufig Gabapentin und Pregabalin eingesetzt. Die optimale Dosierung war bisher nicht bekannt. In einer neuen Studie stellte sich eine Dosierung von 900 mg Gabapentin pro Tag als am effektivsten heraus.

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Referiert & kommentiertLaura Witt, Münster

Schmerzen

Keine Opioide bei Kreuz- und Nackenschmerzen

Opioide werden bei Kreuz- und Nackenschmerzen häufig kurzzeitig verschrieben. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob die Opioid-Gabe einen Vorteil bringt.

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Referiert & kommentiertDr. Annette Junker, Wermelskirchen

HR+/HER2-Brustkrebs

Länger progressionsfrei überleben mit Datopotamab-Deruxtecan

Datopotamab-Deruxtecan ist ein gegen das Trophoblasten-Zelloberflächenantigen 2 (TROP2) gerichtetes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat. Die Daten aus der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie TROPION-Breast01 wurden während des europäischen Krebskongresses (ESMO) 2023 in Madrid vorgestellt [1].

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Referiert & kommentiertDr. Matthias Desch, Kogl, Österreich

Hepatitis B

Welche Folgen hat das Absetzen von Nucleosidanaloga?

Von 21. bis 24. Juni 2023 fand im Messezentrum Wien der EASL Congress 2023 von der European Association for the Study of the Liver statt. Im Rahmen der Veranstaltung wurde der aktuelle Wissensstand rund um die Therapie von Lebererkrankungen präsentiert, darunter auch die Behandlung der Hepatitis B.

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