EditorialMichael Lueb, Bielefeld

Kontinuität und Wandel

Übersicht

Aufgabe und Stellung der Krankenhauspharmazie im Krankenhaus

Positionspapier des Verbandes der Krankenhausdirektoren (VKD) und des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA)

ÜbersichtAndrea Litzinger und Erwin Schweitzer, Mannheim

10 Jahre Mannheimer Modell im Theresienkrankenhaus

Eine klinisch-pharmazeutische Standortbestimmung

Die Anwesenheit von pharmazeutischem Personal auf der Station ist ein wichtiges Element der klinischen Pharmazie, da viele arzneimittelspezifische Probleme erst vor Ort erkannt und gelöst werden können. Im Theresienkrankenhaus Mannheim wurde 1996 ein Projekt begonnen, das die Pflege der gesamten Arzneimittelvorräte auf Station einschließlich Bestellung und Bestückung durch eine PTA und die klinisch-pharmazeutische Beratung durch einen Apotheker auf Station beinhaltet. In den letzten zehn Jahren wurde das Projekt systematisch ausgebaut. Mittlerweile werden alle Stationen und Funktionsbereiche des Krankenhauses mit Stations-PTAs und alle operativen Stationen sowie die anästhesiologische Intensivstation durch Stationsapotheker vor Ort betreut.
Schlüsselwörter: Stationsapotheker, Stations-PTA, Therapieberatung, Stationsbevorratung
Krankenhauspharmazie 2006;27:267–70.

ÜbersichtIrene Krämer, Mainz

Biologics – eine Klasse für sich

Anfang der 80er Jahre wurde mit Insulin das erste gentechnisch hergestellte Arzneimittel in den US-amerikanischen Markt eingeführt. Dank der gewaltigen Fortschritte in der Biotechnologie ist das Kontingent an Biopharmazeutika (oder Biologics) seither rasant gewachsen: Über 150 Produkte sind weltweit inzwischen bereits zugelassen, während sich mehr als 370 therapeutische Proteine derzeit in Entwicklung befinden. Da es sich bei Biopharmazeutika um äußerst empfindliche Arzneistoffe mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für chemische und physikalische Instabilitätsreaktionen handelt, stellt die Qualitätssicherung bei Herstellung, Lagerung, Transport und Anwendung eine große Herausforderung für alle Beteiligten dar. Ihre einzigartigen Charakteristika, die einen komplexen, streng normierten Produktionsprozess erfordern, machen es zudem unmöglich, sie deckungsgleich, das heißt qualitativ und quantitativ identisch, nachzuahmen.
Schlüsselwörter: Biopharmazeutika, Biosimilars, Herstellung, Stabilität
Krankenhauspharmazie 2006;27:271–2.

BerichtBettina Martini, Stuttgart

Sicherheit der Arzneimitteltherapie im Krankenhaus

XXXI. Wissenschaftlicher Kongress und Mitgliederversammlung der ADKA e. V., Trier, 11. bis 14. Mai 2006

Thema des XXXI. Wissenschaftlichen Kongresses der AKDA vom 11. bis 14. Mai in Trier war „Sicherheit der Arzneimitteltherapie im Krankenhaus“. Namhafte Redner, unter anderem Prof. Nick Barber, London School of Pharmacy, setzten sich kritisch mit Fehlerursachen und Maßnahmen zur Erhöhung der Arzneimittelsicherheit im Krankenhaus auseinander. Poster, Kurzvorträge und Workshops erweiterten das wissenschaftliche Programm. Bei der Mitgliederversammlung wurde erstmals der Präsidialturnus vollzogen und damit Michael Lueb, Bielefeld, neuer Präsident der ADKA. Dr. Steffen Amann, München, ist nun 2. Vizepräsident. Dr. Irene Krämer, Mainz, scheidet aus dem Präsidium aus, sie wurde zum Ehrenmitglied der ADKA ernannt. Neu ins Präsidium gewählt wurden Dr. Holger Hennig, Stuttgart, als 1. Vizepräsident und Torsten Hoppe-Tichy als Schriftführer. Die ADKA-Ehrennadel wurde an Klaus Tönne, Oberhausen, verliehen. Er wurde außerdem mit dem Amt des ADKA-Geschäftsführers betraut.

BerichtNils Keiner und Julia Rabl, Erfurt

Optimierung der Beschaffungsprozesse im Gesundheitswesen mit E-Procurement

Bericht zur 8. E-Commerce-Konferenz in Frankfurt

Bereits zum 8. Mal wurde die als „Branchentreff“ avancierte E-Commerce-Konferenz von der MedInform veranstaltet, deren Ziel es diesmal war, alle Beteiligten, also Krankenhäuser, Lieferanten und Dienstleister eine Zwischenbilanz ziehen zu lassen.

Referiert & kommentiertDr. Heike Oberpichler-Schwenk, Stuttgart

Endoprothetik

Weniger Prothesenrevisionen durch den richtigen Knochenzement

Die Verwendung von hoch viskösem Knochenzement bei der Prothesenimplantation verringert das Risiko für eine Prothesenlockerung und damit für die Notwendigkeit, die Prothese auszutauschen, wie anhand des schwedischen Endoprothesenregisters mit über 200000 Patienten nachgewiesen werden konnte. Zusätzliche Sicherheit bringt die Dotierung des Knochenzements mit einem Antibiotikum, wobei die längste Erfahrung mit Gentamicin besteht.

Referiert & kommentiertHardy-Thorsten Panknin, Berlin

Beschichtete Venenkatheter

Ein direkter Vergleich zwischen CSS- und Heparin-beschichteten Kathetern

Für Katheter, die mit Chlorhexidin und Silbersulfadiazin (CSS) beschichtet sind, wurde bereits in einigen Studien nachgewiesen, dass sie die Erregerbesiedelung am Katheter reduzieren. Heparin-beschichtete Katheter schnitten im direkten Vergleich schlechter ab.

Referiert & kommentiertBettina Martini, Stuttgart

Invasive Pilzinfektionen

Prophylaxe mit Posaconazol

Zur Therapie invasiver Pilzinfektionen ist Posaconazol (Noxafil®) als orale Suspension seit Oktober 2005 in Europa zugelassen. Zur Prophylaxe bei hämatologisch-onkologischen Hochrisikopatienten ist die Zulassung beantragt. Studienergebnisse hierzu wurden beim 27. Deutschen Krebskongress im März in Berlin vorgestellt.

Referiert & kommentiertDr. Annemarie Musch, Stuttgart

Chronische Schmerzen

Neues „Schmerzpflaster“ verspricht mehr Sicherheit – Voraussetzung ist die richtige Indikation

Das im April 2006 in Deutschland zugelassene generische Fentanyl-Matrixpflaster Matrifen® zeichnet sich durch seinen patentierten technischen Aufbau und eine verbesserte Sicherheit bei der Anwendung aus.

Referiert & kommentiertAndrea Warpakowski, Itzstedt

Demenzbedingte Verhaltensstörungen

Nutzen-Risiko-Verhältnis von Atypika

Bei ausgeprägten demenzbedingten Verhaltensstörungen ist eine medikamentöse Therapie unumgänglich – Mittel der ersten Wahl sind dann atypische Neuroleptika. Risperidon ist als einiziger Vertreter dieser Substanzklasse in niedriger Dosierung für diese Indikation zugelassen und hat im Vergleich zu den anderen Atypika, den konventionellen Neuroleptika und den Benzodiazepinen das günstigste Nutzen-Risiko-Verhältnis, wie bei einer Pressekonferenz der Firma Janssen-Cilag berichtet wurde.

Referiert & kommentiertRosemarie Ziegler, Albershausen

Statistik

Zahl der Krankenhauspatienten sank

Referiert & kommentiertRosemarie Ziegler, Albershausen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Tabellen zur Risikoabschätzung

Die SCORE-Deutschland-Risikotabellen liefern bei Patienten in der Primärprävention Vorhersagewerte für das 10-Jahres-Risiko tödlicher Herz-Kreislauf-Krankheiten, einschließlich Schlaganfälle.

Referiert & kommentiertBettina Martini, Stuttgart

Best supportive Care

Hemi-parenterale Ernährung bei Krebs

Um den erhöhten Energiebedarf bei Tumorpatienten, die zudem häufig an Appetitlosigkeit leiden, zu decken, kann eine hemi-parenterale Ernährung hilfreich sein. Beim Deutschen Krebskongress in Berlin im März 2006 präsentierte die Firma Baxter dazu eine offene Studie mit 152 Patienten.

Referiert & kommentiertDr. Barbara Ecker-Schlipf, Holzgerlingen

Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten

Nephroprotektive und kardiovaskuläre Eigenschaften noch unklar

Spezifische nephroprotektive Effekte, die über die Blutdrucksenkung hinausgehen, ließen sich bislang weder für Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten noch für Angiotensin-Conversionsenzymhemmer (ACE-Hemmer) bei Patienten mit diabetischer oder nicht-diabetischer Nephropathie eindeutig belegen. Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten scheinen das Risiko für einen Herzinfarkt nicht zu erhöhen.

Referiert & kommentiertSusanne Digel, München

Förderung der Wissenschaft der Klinischen Pharmazie

Amgen unterstützt zwei Promotionsstellen

Die Firma Amgen freut sich, mit der Förderung von klinisch pharmazeutischen Promotionsarbeiten die patientenorientierte Pharmazie und die Wissenschaft der klinischen Pharmazie zu unterstützen. Im Rahmen der Promotionsprojekte soll ein Erkenntnisgewinn im Fachbereich klinische Pharmazie erarbeitet werden und somit die Arbeit der Pharmazeuten in der Therapieunterstützung und -optimierung gefördert werden. Unterstützt werden sollen Arbeiten im Fachgebiet Hämatologie/Onkologie und Nephrologie. Nachfolgend werden die Bedingungen für die Bewerbung erläutert.