ÜbersichtCarina Rikanovic und Otto Roman Frey, Heidenheim

Von der Arzneimittelliste zur klinikinternen Arzneimittel-Datenbank

Entwicklung von AMeLI® 2.0

Durch kontinuierliche Weiterentwicklung der elektronischen Arzneimittelliste entstand die jetzt verfügbare Version AMeLI® 2.0. Neu eingeführt in die Basisversion wurde ein System zur Preisorientierung. Darüber hinaus wurden als Zusatzmodule die papierlose Online-Bestellung von Arzneimitteln aus AMeLI® und die Zuordnung von Arzneimitteln zu einzelnen Bereichslisten (wie z.B. für verschiedene Stationen oder Kliniken) ermöglicht. Die Anwendung Dokumentverwaltung eröffnet neue Möglichkeiten des Zugangs zu spezifischen Informationen für den Nutzer. Da die elektronische Liste im Gegensatz zur gedruckten Version permanent aktualisiert wird, ist gewährleistet, dass jedem Nutzer gleiche Informationen zur Verfügung stehen und sich keine veralteten Versionen im Umlauf befinden. Die direkte Darstellung der relevanten Daten als PDF oder Web-Link beim jeweiligen Präparat führt zu einem komfortableren Zugang zur gewünschten Information jederzeit und direkt an jedem Arbeitsplatz. Auf diese Weise wird eine hohe Arzneimittelsicherheit und damit Qualität und Effektivität der Arzneimitteltherapie wirkungsvoll unterstützt.
Schlüsselwörter: Intranet, Internet, Arzneimittelliste, Arzneimittelinformation, Datenbank
Krankenhauspharmazie 2007;28:1–4.

FlaggeEnglish abstract

From drug formulary to database – development of AMeLI 2.0©

A few years ago, an intranet-based drug formulary was introduced in clinical practice. Meanwhile additional features have become available. A price-orientation system as well as an online-order system were added. The deposition of documents allows fast and locally independent access to relevant and newsworthy information. Documents may be allocated as pdf or web-links. Permanent updating of the formulary ensures up-to-date, identical information for all users and a high standard on the quality and efficacy of drug therapies.

Keywords: Intranet, internet, drug formulary, drug information, database, electronics

ÜbersichtMeike Eckhardt, Bonn, Ann Snyder, Bonn/Gainesville, Norbert Backes, Siegburg, Jürgen Homann und Ulrich Jaehde, Bonn

Der „Teacher-Practitioner“ als Brücke zwischen Universität und Patient

Patientenorientierte Pharmazie in der Apothekerausbildung

Seit Einführung des neuen Hochschulfachs Klinische Pharmazie spielt patientenorientierte Pharmazie in der deutschen Apothekerausbildung eine Rolle. In angelsächsischen Ländern wurden Teacher-Practitioner-Stellen geschaffen, um den direkten Kontakt zwischen Studierenden und Patienten zu erleichtern. Dabei handelt es sich um Apotheker, die halbtags an der Universität und halbtags in der klinisch-pharmazeutischen Praxis tätig sind. An der Universität Bonn wurde die Rolle und Akzeptanz eines Teacher-Practitioners im deutschen Gesundheitssystem im Rahmen eines zweijährigen Modellprojekts untersucht. Durch die Etablierung einer Lehrbeauftragten in einem Bonner Krankenhaus erhielten die Pharmaziestudierenden durch direkte Interaktion mit Ärzten und Patienten die Gelegenheit, auf der Station ihr zuvor erlerntes pharmakologisches und klinisch-pharmazeutisches Wissen anzuwenden. Sowohl die Lehrbeauftragte als auch die Studierenden trugen durch die Identifizierung arzneimittelbezogener Probleme dazu bei, die Arzneimittelsicherheit auf Station zu verbessern. Die Lehrbeauftragte wurde auf der Station gut akzeptiert, die Studierenden wurden von den Ärzten als Bereicherung empfunden. Die Ergebnisse des Projekts zeigen deutlich, was Lehrbeauftragte für klinisch-pharmazeutische Praxis auch in Deutschland leisten können.
Schlüsselwörter: Ausbildung, Klinische Pharmazie, Teacher-Practitioner
Krankenhauspharmazie 2007;28:5–10.

FlaggeEnglish abstract

Teacher-practitioners as bridge between university and patient Patient-oriented pharmacy in the education of pharmacists

Since the introduction of clinical pharmacy into the curriculum patient-oriented pharmacy is gaining importance in the education of pharmacists in Germany. In anglo-saxon countries teacher-practitioner positions were created in order to facilitate the direct contact between students and patients. Teacher-practitioners are pharmacists working half-time at the university and in clinical pharmacy practice. At the University of Bonn the role and acceptance of a teacher-practitioner in the German health care system was investigated in a two-year model project. By establishing a teacher-practitioner in a hospital in Bonn the pharmacy students got the opportunity to apply their knowledge in pharmacology and clinical pharmacy on the ward while interacting with patients and physicians. By identifying drug-related problems the teacher-practitioner and the students contributed to the safe use of drugs on the ward. The teacher-practitioner was well accepted on the ward, the students were perceived by the physicians as enrichment. The results of the project clearly indicate the potential of teacher-practitioners in Germany.

Keywords: Education, clinical pharmacy, teacher-practitioner

ÜbersichtGerhard Kelter, Freiburg, Kurt Appel, Denzlingen, und H. H. Fiebig, Freiburg

Antitumorale Wirksamkeit von Navelbine® und Navirel®

In-vitro-Untersuchungen an 12 humanen Lungen- und Mammakarzinom-Zelllinien

Navelbine® und Navirel® (Vinorelbin; Originalpräparat und Generikum) wurden in einem In-vitro-Proliferations- und Zytotoxizitätsassay an sieben von humanen Lungenkarzinomen und an fünf von humanen Mammakarzinomen abgeleiteten Zelllinien untersucht. Navelbine® zeigte eine etwas höhere antitumorale Wirksamkeit im Vergleich zu Navirel®. Die mittleren IC50-/IC70-Werte (Konzentration, die zu einer 50- bzw. 70%igen Inhibition der Zellen im Vergleich zu unbehandelten Zellen führte) betrugen 0,2 bzw. 1 ng/ml für Navelbine® und 0,36 bzw. 3 ng/ml für Navirel®. Basierend auf den individuellen IC70-Werten zeigte Navelbine® an 8 von 12 Zelllinien eine höhere Aktivität (kleinerer IC70-Wert) als Navirel®. Das gleiche Ergebnis zeigte sich bei Betrachtung der individuellen IC50-Werte, 8 von 12 Zelllinien reagierten sensitiver auf Navelbine® als auf Navirel®.
Schlüsselwörter: Navelbine®, Navirel®, In-vitro-Aktivität, Krebs-Zelllinien
Krankenhauspharmazie 2007;28:11–3.

FlaggeEnglish abstract

In vitro evaluation of Navelbine® and Navirel® for anti-cancer activity in 12 human cell lines derived from lung and mammary cancer

Navelbine® and Navirel® were investigated for antitumor activity in 7 human lung cancer and 5 mammary cancer cell lines using a proliferation and cytotoxicity assay in vitro. Navelbine® effected a somewhat higher anticancer potency than Navirel®. Navelbine® exhibited a mean IC50/IC70 value (concentration effecting a 50 or 70 % inhibition of cell growth) of 0.2 and 1 ng/ml, compared to IC50/IC70 values of Navirel® of 0,36 and 3 ng/ml, respectively. Regarding the activity towards individual cell lines, Navelbine® was more active (smaller IC70 value) than Navirel® in 8 out of the 12 cell lines based on the IC70 level. The same result was found judged on the IC50 level: 8 out of the 12 cell lines were more sensitive to Navelbine® than Navirel®.

Keywords: Navelbine®, Navirel®, in vitro activity, cancer cell lines

BerichtBericht von Susanne Heinzl, Stuttgart

Biotechnische Arzneimittel

Produktionsschwerpunkt in der Karibik

Puerto Rico, ein mit den USA assoziierter Inselstaat in der Karibik, ist ein wichtiges Zentrum der Produktion biotechnischer Arzneimittel. Die östlichste und kleinste Insel der großen Antillen bietet pharmazeutischen Firmen so gute Arbeitsbedingungen an, dass jede große Pharmafirma mittlerweile dort eine Produktionsanlage hat. Auch der größte Hersteller von biotechnischen Arzneimitteln, Amgen, hat in Juncos eine große Produktionsanlage, in der unter anderem Aranesp®, Epogen®, Kineret®, Neulasta® und Neupogen® produziert und verpackt werden. Eine ganz ähnliche Anlage soll in den nächsten Jahren in Cork (Irland) erstellt werden.

BerichtBericht von Susanne Heinzl, Stuttgart

Krankenhaus und Krankenhausapotheke 2006 – ein Update

8. Sanofi-Aventis-Symposium für Krankenhausapotheker, Berlin, 11. November 2006

Wo steht das Krankenhaus, wo steht die Krankenhausapotheke zum Jahreswechsel 2006/2007? Dieser Frage wurde beim 8. Sanofi-Aventis-Symposium für Krankenhausapotheker Mitte November unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Kämmerer, Wiesbaden, nachgegangen. Beiträge zu berufspolitischen Themen bestimmten den ersten Teil der Veranstaltung, der zweite Teil befasste sich mit dem medizinisch-pharmazeutischen Update im Umfeld einiger Sanofi-Aventis-Präparate.

SerieArbeitsgemeinschaft Medikationsfehler der ADKA e.V.

Dosierungen – auch eine Frage des Applikationswegs

Verordnung von 100 mg Metoprolol i.v. infolge einer nicht erfolgten Dosisanpassung bei Therapieumstellung von oraler auf intravenöse Gabe.

ADKA internADKA-Ausschuss für Verpackung und Kennzeichnung, Dr. Wilhelm Brodschelm, Würzburg

Wie werden Zytostatika zum Versand verpackt und gekennzeichnet?

Empfehlungen zur bruchsicheren Verpackung und eindeutigen Kennzeichnung von Zytostatika-Lieferungen.

ADKA intern

32. Wissenschaftlicher Kongress in Weimar

Aufruf für Poster und freie Vorträge

„Die Krankenhausapotheke in der Verantwortung für die gesamte Medikationskette im Krankenhaus“ lautet das Thema des 32. Wissenschaftlichen Kongresses der ADKA vom 26. bis 28. April 2007 in Weimar. In einem Plenarvortrag, Impulsreferaten, Workshops und Kurzvorträgen wird das Thema dargestellt, diskutiert und mit den Tagungsteilnehmer(inne)n weiter erarbeitet.

Referiert & kommentiertHardy-Thorsten Panknin, Berlin

Katheterinfektionen

Kosteneffektivität einer Chlorhexidin-getränkten Wundauflage

Mit der Chlorhexidin-getränkten Wundauflage (Biopatch®) können katheterassoziierte Septikämien verhindert werden, wodurch viel Geld gespart werden könnte.

Referiert & kommentiertHardy-Thorsten Panknin, Berlin

Wundversorgung

Nanokristalline Silberverbände bei Wundkolonisation mit MRSA

Die antimikrobielle Wirkung von Silberionen gegen Bakterien und Pilze ist für die Behandlung von Wunden, die mit resistenten Erregern besiedelt sind, besonders interessant. Erste positive Ergebnisse lieferte eine Studie, in der sowohl klinische als auch In-vitro-Daten erfasst wurden.

Referiert & kommentiertDr. Birgit Schindler, Freiburg

Fibrin-Kleber

Praxisrelevante Unterschiede beachten

Referiert & kommentiertDr. Birgit Schindler, Freiburg

Venöse Thromboembolien

Männer haben höheres Risiko für wiederkehrende Thrombosen

Männer haben nach dem ersten Auftreten einer tiefen Venenthrombose oder einer Lungenembolie im Vergleich zu Frauen ein um rund 50% höheres Risiko für eine weitere venöse Thromboembolie. Dies ergab die sorgfältige Auswertung aller relevanten Studien und die Analyse verschiedener Untergruppen.

Referiert & kommentiertDr. Brigitta Schreiber, München

Münchner onkologischer Stammtisch

Neues zur Therapie von nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC) und Mammakarzinom

Zum dreizehnten Mal trafen sich am 24. Oktober 2006 die onkologisch tätigen Krankenhausapotheker sowie die pharmazeutisch-technischen Assistent(inn)en aus dem Münchner Raum zu ihrem Stammtisch. Die Veranstaltung wurde von der Firma Sanofi Aventis unterstützt.

Referiert & kommentiertRosemarie Ziegler, Albershausen

Antibiotische Behandlung

3-Tages-Therapie bei unkomplizierter Lungenentzündung ausreichend

Die 8-tägige Amoxicillin-Behandlung von Patienten mit leichter bis mäßig schwerer ambulant erworbener Lungenentzündung ist einer 3-tägigen Therapie nicht überlegen, sofern sich das Befinden der Patienten nach 3 Tagen deutlich gebessert hat. Das ist das Ergebnis einer holländischen Studie.

Referiert & kommentiertDr. Annemarie Musch

Resistenzen

Informationen und Links im Internet

Referiert & kommentiertDr. Annemarie Musch

Medikationsfehler

Abkürzungen als Fehlerquelle