Seite 305 - 318
ÜbersichtSophie Grope, Kim Green und Dr. Torsten Hoppe-Tichy, Heidelberg

Tumoren des Kopf-Hals-Bereichs – Therapieoptionen und Nebenwirkungsmanagement

Ein Überblick zum Krankheitsgeschehen, zu möglichen Problemstellungen und Supportivtherapien im Rahmen einer Strahlentherapie

Tumoren im Kopf-Hals-Bereich umfassen eine heterogene Gruppe von Karzinomen, für deren Therapie in den letzten Jahren Fortschritte beobachtet werden konnten. Gleichzeitig zeigte sich eine Verschiebung der Risikofaktoren in Form einer Abnahme der tabak- und alkoholassoziierten Krebserkrankungen zu einer Zunahme humane-Papillomaviren-bedingter Karzinome. Damit verändern sich das Verständnis der Erkrankung, deren Therapie und die Lebenserwartung der Betroffenen. Im Vordergrund soll hier die Strahlenbehandlung stehen, eine Behandlungsoption mit möglichen kurz- und langfristig auftretenden Komplikationen sowie den daraus folgenden Konsequenzen für die Lebensqualität der Patienten. Darüber hinaus wird gezeigt, welche unterstützenden Maßnahmen bei der Begleitung während und nach der Bestrahlung unter Beteiligung klinischer Pharmazeuten getroffen werden können.
Schlüsselwörter: Dysphagie, Xerostomie, Mukositis, Osteoradionekrose
Krankenhauspharmazie 2022;43:305–18.

FlaggeEnglish abstract

Tumors of the head and neck region – therapy options and side effect management

Tumors in the head and neck region include a heterogeneous group of carcinomas whose treatment has advanced in recent years. At the same time, however, there has been a shift in risk factors from a decrease in tobacco- and alcohol-associated cancers to an increase in human papillomavirus-related carcinomas. This shift changes the understanding of the disease, its therapy, and the life expectancy of those affected. This work focuses on radiation therapy, a treatment option with possible short- and long-term complications, and the resulting consequences for the patients’ quality of life. Furthermore, we show which supportive measures can be taken during and after radiation therapy with the help of clinical pharmacists.

Seite 320 - 325
OriginalarbeitDaniel Grandt, Saarbrücken, Sabine Löffert, Petra Steffen, Düsseldorf, Petra Kellermann-Mühlhoff, Benjamin Westerhoff, Juliane Köberlein-Neu, Wuppertal, Karl Blum, Düsseldorf, und Christoph Klaas, Münster

AMTS und der Einsatz von Apothekern im Krankenhaus

Ergebnisse einer Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts

Im Rahmen des Innovationsfondsprojekts „Transsektorale Optimierung der Patientensicherheit“ (TOP) erfolgte 2021 eine Umfrage zum Arzneimitteltherapiemanagement in Krankenhäusern in Deutschland, zum Einsatz von Krankenhausapothekern in der Patientenversorgung und zur Einschätzung des erwarteten Nutzens der neuen Versorgungsform TOP. Im Rahmen einer Querschnittstudie wurden deutschlandweit alle Krankenhäuser ab einer Bettenzahl von 80 angeschrieben und mithilfe eines Online-Fragebogens befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass 78 % der Krankenhäuser den Nutzen von Stationsapothekern als „ziemlich groß“ oder „sehr groß“ einschätzen, aber nur in 53 % der Krankenhäuser Apotheker tätig sind. Verbrauchsanalysen sind dabei der am häufigsten genannte Tätigkeitsbereich. Die in der TOP-Intervention umgesetzte Nutzung von Routinedaten zur Behandlungsunterstützung und die elektronische Unterstützung der AMTS-Prüfung bei Krankenhausaufnahme wünschen 100 % bzw. 96 % der Krankenhäuser. Dass in 55 % der Krankenhäuser nur handschriftlich verordnet wird und 75 % der Häuser über keine elektronische AMTS-Prüfung verfügen, deutet an, welche Defizite bezüglich der AMTS in Krankenhäusern in Deutschland noch bestehen.
Schlüsselwörter: AMTS, Krankenhausapotheker, pharmazeutische Betreuung, Risikomanagement
Krankenhauspharmazie 2022;43:320–5.

FlaggeEnglish abstract

Medication safety in hospitals in Germany and contribution of pharmacists

The research project TOP, which is funded by the German federal government, is designed to improve transsectoral medication safety for patients with polypharmacy and for high risk hospital patients on surgical wards. As part of that project an online survey on the state of medication safety, availability and contribution of pharmacists to clinical care and elements of the TOP intervention has been conducted in hospitals in Germany with more than 80 beds by the German Hospital Institute (DKI).

78 % of the responding hospitals judge ward-based pharmacists as important or very important. Nevertheless only 47 % of hospitals have an in-house pharmacy and only 43 % have ward-pharmacists. 55 % of hospitals still use paper-based prescrition of drugs, 75 % do not have electronic decision support. TOP uses health insurance claim data to extract and present medical information on patients and offers clinical decision support. This is highly appreciated by 100 % and 96 % of the hospitals respectively.

Key words: Medication safety, hospital, hospital pharmacists, pharmaceutical care, polypharmacy, transsectoral care

Seite 326 - 330
BerichtYvonne M. Pudritz, München

Krankenhausapotheker – sich verändernde Rollen in einer sich verändernden Welt

Bericht vom 26. EAHP-Kongress 2022

Die European Association of Hospital Pharmacists (EAHP) feiert 2022 ihr 50-jähriges Bestehen und durfte den 26. Kongress als ersten Kongress seit Beginn der Pandemie wieder in Präsenz abhalten. Über 1900 Teilnehmer aus 50 europäischen Ländern fanden sich im Vienna Congress Center ein, um über drei Tage ein abwechslungsreiches Programm zum Thema „Krankenhausapotheker – sich verändernde Rollen in einer sich verändernden Welt“ zu genießen.
Krankenhauspharmazie 2022;43:326–30.

Seite 331 - 333
SerieDr. Martina Liebich, Bochum, Verena Regner, Leipzig, und Dr. Gesine Picksak, AMTS-Beauftragte der ADKA

Medikationsfehler

Nicht alle Applikationswege führen zum Wirkort …

Im Rahmen von Plausibilitätsprüfungen durch den Apotheker fallen bei Patienten widersprüchliche Medikationen zur gestellten Diagnose auf. Der entscheidende Unterschied offenbart sich in allen drei Fällen durch den anders gewählten Applikationsweg.

Seite 334 - 340
Referiert & kommentiertProf. Dr. Egid Strehl, Freiburg

Antibiotika

Bakterieller Eisentransport und Eisenstoffwechsel des Patienten – Einfluss von Cefiderocol

Patienten mit kritischem Gesundheitszustand weisen häufig niedrige Eisenserumkonzentrationen oder eine Anämie auf. Die Autoren der randomisierten, doppelblinden Phase-III-Studie APEKS-NP evaluierten in einer Post-hoc-Analyse den Einfluss geringer Eisenkonzentrationen auf die Wirksamkeit und Sicherheit des Siderophor-Cephalosporins Cefiderocol bei Patienten mit nosokomialer Pneumonie.

Seite 334 - 340
Referiert & kommentiertDr. med. Marianne Schoppmeyer, Nordhorn

Psychosoziale Therapieverfahren

Funktionelle Bauchschmerzen bei Kindern und Jugendlichen

Chronische Bauchschmerzen bei Kindern und Jugendlichen sind für den Arzt eine herausfordernde Diagnose. Lediglich in fünf bis zehn Prozent der Fälle findet sich ein organisches Korrelat, sehr viel häufiger handelt es sich um funktionelle Bauchschmerzen. Hier gibt es zahlreiche Therapiemöglichkeiten. In einer Metaanalyse wurden nun verschiedene psychosoziale Behandlungsansätze untersucht und verglichen. Dabei zeigten eine kognitive Verhaltenstherapie sowie eine Hypnotherapie die vielversprechendsten Ergebnisse.

Seite 334 - 340
Referiert & kommentiertDr. Matthias Desch, Kogl, Österreich

Ischämischer Schlaganfall

Keine funktionelle Verbesserung durch periprozedurale Applikation von ASS und UFH

In einer pragmatischen Studie aus den Niederlanden wurde der Einfluss einer periprozeduralen Applikation von Acetylsalicylsäure und/oder unfraktionierten Heparinen im Vergleich zu keiner Applikation während der endovaskulären Prozedur nach einem ischämischen Schlaganfall untersucht. Hierbei wurde geprüft, ob sich durch die Intervention das funktionelle Outcome bei ausreichender Sicherheit verbesserte.

Seite 334 - 340
Referiert & kommentiertMaximilian Günther, München

Infektionen mit Pseudomonas aeruginosa

Beta-Lactam-Mono- oder -Kombinationstherapie bei Sepsis oder Pneumonie

Zur Behandlung von Infektionen mit Pseudomonas aeruginosa, wie einer Sepsis oder einer Pneumonie, werden Beta-Lactam-Antibiotika in Mono- oder Kombinationstherapie eingesetzt. Die Autoren der vorliegenden Metaanalyse befassten sich mit der klinischen und mikrobiellen Wirksamkeit der beiden Therapieoptionen.

Seite 334 - 340
Referiert & kommentiertMadiha Malik, Kiel

Komplizierte Harnwegsinfektion

Potenzial einer oralen Gabe von Tebipenempivoxil

Wie effektiv und sicher ist die orale Gabe des Prodrugs Tebipenempivoxil im Vergleich zur intravenösen Gabe von Ertapenem in der Behandlung von komplizierten Harnwegsinfektionen?

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Seite 342 - 344
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ADKA internLeitung der AMBORA-Projektgruppe: Prof. Dr. Frank Dörje, MBA (Chefapotheker, Universitätsklinikum Erlangen) und Prof. Dr. Martin F. Fromm (Direktor, Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg), Apothekerinnen des Beratungsteams: Lisa Cuba, Pauline Dürr (Fachapothekerin für Klinische Pharmazie, Onkologische Pharmazeutin [DGOP]), und Dr. Katja Schlichtig (Zusatzbezeichnung Onkologische Pharmazie)

Arzneimittelmerkblätter und weitere Informationsmaterialien bei oraler Tumortherapie

Das „AMBORA – AMTS-Kompetenz- und Beratungszentrum“ am Comprehensive Cancer Center Erlangen-EMN (CCC) erstellt unabhängige Informationen zu oralen Tumortherapeutika für Patienten und Fachkreise. Die Merkblätter und Einnahmepläne können kostenlos auf der Homepage des CCC Erlangen-EMN heruntergeladen werden.