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EditorialAndreas Münstedt, Dr. Claudia Mildner, Andrea Mehr, Dr. Cornelia Vetter-Kerkhoff und Dr. Steffen Amann, Kongressleitung des 9. Kongresses für Arzneimittelinformation, Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e. V.

Den Herausforderungen der Zukunft begegnen

9. Kongress für Arzneimittelinformation

Seite 3 - 13
ÜbersichtPaulina Oszajca und Susanne Schlienger, Windisch

Metamizol-Update

Sicherheitsprofil im Lichte neuer Forschungsergebnisse

Metamizol (Dipyron) ist ein alter Wirkstoff, dessen Wirkungsmechanismus, Abbauwege und Interaktionspotenzial immer noch nicht vollständig bekannt oder noch nicht hinreichend analysiert worden sind. Der vorliegende Artikel konzentriert sich auf die Zusammenfassung von publizierten Studien und befasst sich mit den bekanntesten und weniger bekannten Kontroversen rund um Metamizol.

Schlüsselwörter: Metamizol, Dipyron, Nicht-Opioid-Analgetika

Krankenhauspharmazie 2025;46:3–13.

FlaggeEnglish abstract

Metamizole update: safety profile in the light of the recent research findings

Metamizole (dipyrone) is a very effective non-opioid analgesic with additional antipyretic and spasmolytic properties, which has been used in medicine for over 100 years now. Despite the long use of metamizole, there is still a lot to explore, as its metabolism, safety profile and significance of possible interactions are still controversial and inconsistent. Although metamizole is banned in several countries due to the agranulocytosis risk, several studies have shown that metamizole has a favorable risk-benefit profile, especially for patients with cardiovascular, renal or gastrointestinal comorbidities. We have analyzed and described the published studies on metamizole, with a focus of its mechanism of action, metabolism and relevant genetic variations, adverse effects as well as pharmacokinetic interaction potential. Possible combinations of metamizole and other analgesics were also discussed.

Key words: Metamizole, dipyrone, non-opioid analgesics

Seite 14
RezensionProf. Dr. rer. nat. Irene Krämer, Mainz

Das Blaue Buch

Seite 15 - 22
ÜbersichtDorothea Strobach und Daniela Huttner, München

Ophthalmika und systemische Aspekte

Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Auch lokal applizierte Ophthalmika können systemisch resorbiert werden. Das Ausmaß hängt von vielen Faktoren wie Applikationstechnik, Zustand des Auges und Eigenschaften des Arzneistoffes ab. Für eine Reihe topisch applizierter Ophthalmika gibt es deshalb Kontraindikationen und Nebenwirkungen zu beachten.

Schlüsselwörter: Ophthalmika, Resorption, Nebenwirkungen, Kontraindikationen

Krankenhauspharmazie 2025;46:15–22.

FlaggeEnglish abstract

Ophthalmic drugs and systemic effects: adverse drug reactions and contraindications

Topically administered ophthalmic drugs can be absorbed and lead to systemic effects. The magnitude of these effects depends on several factors, including the method of administration, the condition of the eye, and characteristics of the drug. Therefore, for several ophthalmic drugs, there are contraindications and adverse drug reactions to consider.

Key words: ophthalmic drugs, absorption, adverse drug reactions, contraindications

Seite 23 - 29
OriginalarbeitSabine Lick, Gmunden

Pharmazeutische Stationsarbeit von 0 auf 100 – „Keep calm, you are the pharmacist“

Ein Kochrezept für alle, die als Stationsapotheker:in durchstarten möchten

Aller Anfang mag schwer sein, doch auch aufregend, denn bekanntlich wohnt gemäß Hermann Hesses „Stufen“ jedem Anfang ein Zauber inne. Der Weg aus dem Keller der Krankenhausapotheke auf die Station ans Patient:innenbett stellt jeden von uns vor Herausforderungen und kann Unsicherheiten hervorrufen. Dieser Erfahrungsbericht erzählt, welche Stolpersteine auf dem Weg dahin lauern können und wie die Etablierung klinischer Pharmazie trotzdem funktionieren kann. Dank der bisherigen Pionierarbeit engagierter Kolleg:innen bekommen wir Rückendeckung durch Studien, die belegen, dass Stationsapotheker:innen als Teil eines interdisziplinären Behandlungsteams die Arzneimitteltherapiesicherheit und somit die Patient:innensicherheit optimieren. Neben der Förderung der Adhärenz und Gesundheitskompetenz der Patient:innen sind ökonomische Vorteile weitere Gründe, dass Krankenhausträger die Implementierung der klinischen Pharmazie unterstützen. Für alle Neulinge soll dieser Erfahrungsbericht ein Kochrezept für die ersten Schritte sein. Im Sinne des Spruchs „keep calm and carry on“, welcher in der Öffentlichkeit Motivation und Stärke in schweren Zeiten beschwören soll, rufen wir uns in Erinnerung, dass bekanntlich jeder nur mit Wasser kocht. Mit dieser Erkenntnis lässt es sich bis zum ersten Arbeitstag wieder besser schlafen. „Keep calm, you are the pharmacist!“

Schlüsselwörter: Patient:innensicherheit, Stationsapotheker:in, klinische Pharmazie, Etablierung klinisch-pharmazeutischer Dienstleistungen

Krankenhauspharmazie 2025;46:23–9.

FlaggeEnglish abstract

Pharmaceutical ward work from 0 to 100 - „Keep calm, you are the pharmacist“

This experience report describes the main steps and challenges introducing ward pharmacists in hospitals. It discusses the personal and professional aptitude, as well as the choice of medical department and the type of provided pharmaceutical care services. At the same time, important organizational aspects are addressed, including communication with other professional groups, the implementation of quality management processes as well as the use of suitable documentation systems. In addition, various aids and tools which support practical implementation and facilitate interdisciplinary collaboration are presented.

Key words: implementation, clinical pharmacy, ward pharmacists

Seite 30 - 32
OriginalarbeitHeike Hilgarth, Berlin

Einblick in die Arbeit der ADKA-Wissenschaftsreferentin

Seit Herbst 2021 gibt es im Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e. V. die Position der Wissenschaftsreferentin, um das wissenschaftliche Arbeiten von Krankenhausapothekerinnen und -apothekern zu begleiten, zu fördern und weiterzuentwickeln. Wichtige Schwerpunkte der Tätigkeit sind Aspekte der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS), der Medikationsprozess im Krankenhaus sowie die Förderung und Unterstützung der Entwicklung von praxisnahen klinisch-pharmazeutischen Standards sowie des kollegialen Austausches.

Schlüsselwörter: ADKA, Krankenhauspharmazie, Wissenschaft, Interprofessionalität

Krankenhauspharmazie 2025;46:30–2.

Seite 33 - 35
OriginalarbeitDorothea Strobach, München, Julia Hehr, Hannover, Sigrun Klausner, Salzburg, Sabine Krebs, Erlangen, Claudia Langebrake, Hamburg, Christiane Querbach, München, Carolin Schuhmacher, Villingen-Schwenningen

8. Ringversuch Arzneimittelinformation der ADKA

Arzneimittelinteraktionen

Im 8. Ringversuch Arzneimittelinformation der ADKA ging es um das Themengebiet Arzneimittelinteraktionen. Zu beurteilen war das Risiko für Wechselwirkungen bezüglich der bestehenden Medikation bei einer Patientin mit pulmonaler arterieller Hypertonie und neu aufgetretener SARS-CoV-2-Infektion für die Therapieoptionen Nirmatrelvir/Ritonavir und Remdesivir.

Schlüsselwörter: Ringversuch, Arzneimittelinformation

Krankenhauspharmazie 2025;46:33–5.

Seite 36 - 37
SerieKatharina Wien und Julia Schuldt, Lübeck, und Dr. Gesine Picksak, AMTS-Beauftragte der ADKA

Medikationsfehler

Auf das Kleingedruckte kommt es an – Medikationsfehler durch Nichtbeachtung der Darreichungsform

Venlafaxin ist ein häufig eingesetztes Antidepressivum, das als Inhibitor der neuronalen Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahme wirkt. Es ist in Deutschland in drei unterschiedlichen Darreichungsformen verfügbar: als Tabletten und als Retardkapsel bzw. Retardtablette. Während unretardierte Tabletten zwei- bis dreimal täglich eingenommen werden müssen, werden die Retardformen üblicherweise nur einmal täglich eingenommen. Wird die Darreichungsform bei der Anordnung in Medikationssoftwares im hektischen Klinikalltag nicht beachtet, kann es zu Verordnungsfehlern durch falsche Dosierungsintervalle kommen.

Seite 38 - 39
Referiert & kommentiertDr. rer. nat. Maximilian Günther, München

Bakterielle Infektionen

Aztreonam/Avibactam bei schweren Infektionen durch gramnegative Bakterien

Bei schweren Infektionen, die durch gramnegative Erreger verursacht werden, besteht Bedarf an zusätzlichen therapeutischen Optionen. In der vorliegenden deskriptiven, randomisierten Open-Label-Studie wurde der Effekt von Aztreonam/Avibactam im Vergleich zu Meropenem bei schweren Infektionen mit gramnegativen Bakterien untersucht.

Seite 39 - 40
Referiert & kommentiertAlexandra von Marschall, Beaumont de Pertuis

Antikoagulation bei Vorhofflimmern

HAS-BLED-Score versus DOAC-Score

Um das Risiko für schwere Blutungsereignisse unter der Therapie mit oralen Antikoagulanzien besser einzuschätzen, wurden verschiedene Scores entwickelt. Eine aktuelle Studie untersuchte, ob der neue DOAC-Score für direkte orale Koagulanzien eine bessere Vorhersagekraft als der etablierte HAS-BLED-Score bietet.

Seite 41 - 42
Referiert & kommentiertAnnika Harsch, Stuttgart

Onkologie

Mehr AMTS in der oralen Tumortherapie

Die Zahl der Neuzulassungen oraler Tumortherapien ist in den letzten Jahren rasant gestiegen. Doch mit den neuen Therapiemöglichkeiten nehmen auch Nebenwirkungen und notwendige Eigenverantwortung der Patienten zu. Im Rahmen eines Workshops des 6. Deutschen Kongresses für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie, der vom 24. bis 25. Oktober 2024 in Berlin stattfand, wurden Problemfelder neuer oraler Tumortherapien benannt und Studien für eine bessere Betreuung der betroffenen Patienten vorgestellt.

Seite 42 - 43
Referiert & kommentiertLara Hahn, Stuttgart

Antimikrobielle Resistenzen

Viele Wege führen zu neuen Infektionstherapeutika

Anlässlich der 29. Jahrestagung der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Infektionstherapie wurde über „Innovative Therapieoptionen bei der Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen und die Schaffung von Marktanreizen für neue Antibiotika“ gesprochen. Gerade im Hinblick auf die sich immer weiterentwickelnden Resistenzmechanismen ist die Entwicklung innovativer Antibiotika notwendig.

Seite 44
NotizenDr. Maja M. Christ, Stuttgart

G-BA-Beschluss

Vadadustat (symptomatische Anämie bei dialysepflichtiger chronischer Nierenerkrankung)

Seit Mitte 2024 steht mit Vadadustat ein neues, oral zu applizierendes Arzneimittel für dialysepflichtige Patienten mit Anämie aufgrund einer chronischen Nierenerkrankung zur Verfügung. Nun hat der G-BA über den Zusatznutzen entschieden.

Seite 45 - 47
Seite 48 - 59
Kongress

Der Apotheker als Wissensmanager – mehr Sicherheit für Arzt und Patient

Abstracts der Poster, vorgestellt beim 9. Kongress für Arzneimittelinformation der ADKA am 31. Januar und 1. Februar 2025

Die Abstracts der Poster sind in Best Practice Poster und Wissenschaftliche Poster jeweils alphabetisch nach Autorennamen (Erstautor) sortiert.