ÜbersichtMichael Boehm, Hubertus Neuber, Ramona Otto, Ina Launert, Peggy Wagner und Susan Steinbrink, Leipzig

Das „Pharmazeutische Konsil“ im klinischen Alltag

Ein Auftrag für mehr Therapiesicherheit und verbesserte Wirtschaftlichkeit auf klinischen Stationen und in der Ambulanz

“Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind günstig” (Seneca)
Im Rahmen der Ausbildung von Pharmaziepraktikanten und Studenten der Pharmazie im Examenssemester (Universität Leipzig) wurde im Bundeswehrkrankenhaus Leipzig eine erweiterte Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker untersucht. Als Kernstück dieser Arbeit stand dabei die Entwicklung und Anwendung eines „Pharmazeutischen Konsils“ als interdisziplinärer ärztlicher Auftrag an den klinischen Pharmazeuten im Vordergrund.
Krankenhauspharmazie 2007;28:79–86.

FlaggeEnglish abstract

Pharmaceutical Consultations In Daily Hospital Routines. Pharmaceutical consultations in daily hospital routines

Within the framework of a project the use of physician requesting pharmaceutical support of therapies by a clinical pharmacist (pharmaceutical consultation) is tested.

Those pharmaceutical consultations were widely accepted by physicians.

The professional support in therapy and the joint attendance with the pharmacist in direct contact with the patient enhanced medication safety as well as the overall safety of therapy and additionally reduced costs.

The ultimate goal is:

Optimal care for in-patients who are satisfied with the treatment given.

Keywords: Pharmaceutical consultations, pharmaceutical support of therapy, medication safety, pharmaceutical patients consultation hour, patient safety, economic pharmacy

ÜbersichtStefan A. Ehret, Martin J. Hug und Egid Strehl, Freiburg

Kommissionierautomaten als Bausteine eines Logistikkonzepts

Großkliniken zeichnen sich durch stetiges Wachstum und hohe Dynamik aus. Als Dienstleister müssen die Krankenhausapotheken ihr Arzneimittelsortiment ständig diesen Veränderungen anpassen. Kundenwünsche und wissenschaftliche Innovationen führen zu einer Verbreiterung des Sortiments und steigendem Warenumsatz. Moderne Technologien machen automatische Warenkommissionierung zu einer sinnvollen Option. Im Folgenden soll das am Universitätsklinikum Freiburg erarbeitete und inzwischen umgesetzte Konzept erläutert werden. Ausgangspunkt war eine genaue Analyse der Lagerbewegungen. Dabei zeigte sich, dass vor allem die Kommissionierung der Langsamdreher und das Umlagern aus dem Übervorrat Optimierungspotenzial besitzen. Die Erfahrungen mit Großautomaten und die räumlichen Gegebenheiten bewogen uns, ein Einzelpackungssystem mit chaotischer Lagerung zu wählen. Wir entschieden uns für das System Apostore der Fa. KHT/Apostore, welches in der Lage ist, mehrere Packungen hintereinander einzulagern und in einem Arbeitsgang zu entnehmen. Die Arzneimittelabgabe kann per Rohrpost oder in Versandkisten erfolgen. Diese Anlage ist Baustein eines Logistikkonzepts, dessen Zielvorgabe es ist, ein Optimum für die Lagerung und Kommissionierung jedes einzelnen Artikels zu finden. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass sich mit diesem Ansatz eine hohe Effizienz erreichen lässt.
Schlüsselwörter: Kommissioniersystem, Logistikkonzept, Automatisierung, Apostore
Krankenhauspharmazie 2007;28:87–92.

ÜbersichtDirk Strumberg, Herne, und Bettina Martini, Memmingen*

Sorafenib

Neue Therapieoption in der Onkologie

Sorafenib ist ein oral verfügbarer Multikinase-Inhibitor, der Proliferation und Angiogenese hemmt. Sorafenib ist für die Therapie des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms zugelassen bei Patienten, bei denen eine Interferon-alfa- oder Interleukin-2-basierte Therapie versagt hat oder die für eine Zytokin-Therapie nicht geeignet sind. In Deutschland erkranken jährlich etwa 17000 Personen an einem Nierenzellkarzinom, meist im Alter von 50 bis 70 Jahren. Bei etwa einem Viertel der Patienten ist die Erkrankung bereits zum Zeitpunkt der Diagnose im fortgeschrittenen Stadium, bei etwa einem Drittel der Patienten mit lokal fortgeschrittenem Stadium, die zunächst operiert werden können, kommt es zu einem Rezidiv. Außer einer Immuntherapie mit Zytokinen gab es bislang für diese Patienten keine etablierte Therapieoption. Sorafenib wird auch beim nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC), beim hepatozellulären Karzinom und malignen Melanom in Studien untersucht.
Krankenhauspharmazie 2007;28:93–7.

BerichtBericht von Susanne Heinzl, Stuttgart

Nilotinib, Everolimus et al.

Die Pipeline von Novartis Oncology

Die Geschäftseinheit Onkologie der Firma Novartis gehört zum zweitgrößten Anbieter im deutschen Onkologie-Markt. Die weltweite Zentrale befindet sich in den USA, die Europa-Zentrale in Mailand. Hauptindikationsbereiche sind Brustkrebs, Knochenmetastasen, Leukämien, gastrointestinale Tumoren, transfusionsbedingte Eisenüberladung und gastroenteropankreatische neuroendokrine Tumoren. Die Pipeline ist gut gefüllt.

BerichtBericht von Susanne Heinzl, Stuttgart

Multiresistenz und neue Antibiotika

Die weltweite Zunahme resistenter Bakterien muss zum Teil als direkte Folge großzügiger Antibiotika-Gaben betrachtet werden. Es gibt allerdings große Unterschiede in den Resistenzmustern, zwischen den Ländern, zwischen einzelnen Krankenhäusern und zwischen einzelnen Abteilungen der gleichen Klinik. Infektionskrankheiten sind durch den Einsatz von Antibiotika keineswegs für immer und ewig besiegt.

SerieArbeitsgemeinschaft Medikationsfehler der ADKA e.V.

Lebensbedrohlich verlaufende Morphin-Überdosierung verursacht durch Nichtbeachtung von …

Einer Patientin wird ambulant von einem nicht mit der Therapie vertrauten Arzt eine zehnfach zu hohe Dosis Morphin verabreicht.

ADKA intern

ADKA-Förderprogramme

Ausschreibung der Seminar-Staffel für Young Potentials (Führungskräftenachwuchs) und Junge Chefs

Bewerbungsfrist läuft bis 31. Mai 2007

ADKA internFür die YP’s III, Pamela Reissner

Erfahrungsbericht

Das Young-Potential-Programm in seiner dritten Auflage

Referiert & kommentiertDr. Susanne Heinzl

Prävention und Therapie

Chronische Nierenerkrankungen

Chronische Nierenerkrankungen haben eine erhebliche medizinische und gesundheitsökonomische Bedeutung. Sie entstehen als Folge zahlreicher erworbener oder angeborener Nierenerkrankungen. In Deutschland benötigen etwa 75 000 Patienten eine so genannte Nierenersatztherapie in Form einer Dialyse oder einer Nierentransplantation.

Referiert & kommentiertDr. Annemarie Musch

HIV

Antiretrovirale Therapie: Sind Therapiepausen empfehlenswert?

Eine sich an der CD4-Zellzahl orientierende Unterbrechung der antiretroviralen Therapie bei HIV-Infizierten ist nach den Ergebnissen einer großen randomisierten Studie nicht empfehlenswert (SMART=The strategies for management of antiretroviral therapy): Im Vergleich zur standardmäßigen kontinuierlichen Behandlung der Patienten erlitten die Patienten, die ab einer CD4-Zellzahl >250 Zellen/mm3 die Therapie aussetzten, signifikant häufiger opportunistische Erkrankungen oder verstarben (primärer Endpunkt).

Referiert & kommentiertDr. Annemarie Musch

Mammakarzinom

Neue Daten zur Therapie mit Anastrozol

Bei der adjuvanten Therapie von Mammakarzinom-Patientinnen in der Postmenopause kam es mit Anastrozol seltener zu thromboembolischen Ereignissen als bei der Tamoxifen-Gabe, weiterhin sind Endometriumveränderungen seltener zu beobachten. Dies zeigen neue Auswertungen der ATAC-Studiedaten (Arimidex, tamoxifen alone or in combination). Diese Daten wurden beim 29th San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) im Dezember 2006 vorgestellt und im Januar 2007 auf einer Pressekonferenz zur endokrinen Therapie des Mammakarzinoms der Firma AstraZeneca in Berlin referiert.

Referiert & kommentiertDr. Barbara Ecker-Schlipf, Holzgerlingen

Schlaganfall

Schlechtere Nachversorgung für jüngere Überlebende in den USA

In den Vereinigten Staaten berichteten Überlebende eines Schlaganfalls, die jünger als 65 Jahre alt waren, über einen schlechteren Zugang zu ärztlicher Betreuung und medikamentöser Therapie als ältere Patienten. Dies könnte eine unangemessene Veränderung von Risikofaktoren und wiederkehrende kardiovaskuläre Ereignisse zur Folge haben.

Referiert & kommentiertDr. Annemarie Musch

Gesundheitswesen

Zahl Beschäftigter gestiegen