EditorialDr. Torsten Hoppe-Tichy, Präsident, Markus Müller und Prof. Dr. Irene Krämer, Vizepräsidenten des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker ADKA e. V., Hartmut Derendorf, Charlotte Kloft und Ulrich Jaehde

An den Krankenhausapothekern krankt weder die patientenorientierte Pharmazie noch der Apothekerberuf

Offener Brief an die Autoren des Artikels „Patientenorientierte Pharmazie. Gedanken zum Leitbild und zur Ausbildung des Apothekers“ (DAZ 2013 S. 3930 ff.)

Antwort* der Autoren des POP-Beitrags in DAZ Nr. 38 auf den Offenen Brief des Präsidiums der ADKA e.V., wortgleich erschienen in DAZ Nr. 41 vom 10. Oktober, S. 74

Kein „Schlechtreden“ – es wurde viel erreicht,
aber noch nicht flächendeckend

OriginalarbeitHans-Peter Lipp, Wieland Gfrörer und Sonja Riedmüller, Tübingen

Bortezomib zur subkutanen Applikation

Ergebnisse zur physikalisch-chemischen Stabilität rekonstituierter Lösungen und applikationsfertiger Zubereitungen

Der Proteasom-Inhibitor Bortezomib wird in der Behandlung des multiplen Myeloms inzwischen immer häufiger subkutan eingesetzt, da diese Applikationsart mit Verträglichkeitsvorteilen für den Patienten verbunden ist. Allerdings setzt diese Anwendung gegenüber der bisherigen intravenösen Gabe eine veränderte Rekonstitution des handelsüblichen Lyophilisats voraus, sodass – auch aus pharmakoökonomischen Gründen – neue Stabilitätsuntersuchungen notwendig wurden. Die vorgestellten HPLC-basierten Ergebnisse lassen auf eine ausreichend hohe physikalisch-chemische Stabilität der Bortezomib-haltigen Lösung (2,5 mg/ml) über mindestens 14 Tage Lagerung bei 2 bis 8 °C schließen, unabhängig davon, ob sie im Vial oder in der Kunststoffspritze aufbewahrt wird. Diese Abweichungen zu den Angaben des Herstellers dürften primär auf unterschiedlich definierten Grenzen zur Haltbarkeit wirkstoffhaltiger Lösungen beruhen.
Schlüsselwörter: Bortezomib, subkutan, physikalisch-chemische Stabilität, Haltbarkeit, Pharmakoökonomie
Krankenhauspharmazie 2013;34:500–5.

FlaggeEnglish abstract

Bortezomib for subcutaneous administration: Physico-chemical stability data of reconstituted solutions and ready-to-use formulations

Meanwhile, bortezomib is increasingly used subcutaneously based on the improved tolerability of the drug. However, this route of administration needs a change of reconstitution procedure compared to the intervenous use, which makes revised information in respect to physico-chemical drug stability necessary. Based on HPLC analysis it can be concluded that bortezomib 2.5 mg/mL is physico-chemically stable for at least 14 days at 2–8 °C irrespective whether the drug solution is stored in the original vial or the ready-to-use formulation. The observed discrepancy to the summarized product characteristics (SPC) of the commercially available formulation may be primarily based on different definitions in respect to the shelf-life of drug-containing solutions.

Key words: Bortezomib, subcutaneous, physico-chemical stability, shelf-life, pharmacoeconomics

BerichtMarianne E. Tippmann, Ober-Mörlen

Arzneimittelinteraktionen in der klinischen Praxis

„Was wir brauchen, ist ein Verbundkonzept …“

Auch im vierten Jahr seines Bestehens konnte der internationale Drug-Drug-Interaction-(DDI-)Workshop, der Teilnehmern aus den USA, Europa und Asien Gelegenheit für wissenschaftliche Diskussionen bietet, die gewohnte hohe Resonanz verzeichnen. Mehr als 70 Experten für Arzneimittelentwicklung sowie Repräsentanten europäischer Zulassungsbehörden waren der Einladung gefolgt, um sich mit dem aktuellen Stand der „Regulatory Requirements and Current Scientific Aspects on the Preclinical and Clinical Investigation on Drug-Drug Interactions“ zu befassen und nicht zuletzt zu einer weiteren Harmonisierung dieses wichtigen Bereiches beizutragen.„Clinical, Epidemiological and Pharmacovigilance Aspects of DDIs“ war das Thema der ersten Session, die den Auftakt einer mehrteiligen Berichterstattung über den Workshop bildet.

BerichtPamela Kantelhardt, Mainz, und Sabine Krebs, Erlangen

Workshop für Krankenhausapotheker in Rotterdam

Bereits zum 14. Mal fand vom 25. bis 27. September 2013 der Workshop „Klinische Pharmazie in Holland“ der Firma Janssen-Cilag GmbH statt. Mit dem Ziel, den Wissenstransfer und Dialog zwischen niederländischen und deutschen Krankenhausapothekern zu fördern, trafen sich zehn deutsche Apotheker in Rotterdam mit einer Anzahl niederländischer Kollegen. Die Veranstaltung unter dem Dach der Fortbildungsmarke „Janssen – Mehr Wissen“ wurde organisiert und geleitet von Frau Dr. Viktoria Mönch in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Kollegen Dr. Johann W. Harting und Kollegen der Firma Janssen-Cilag.

SerieHolger Petri, Bad Wildungen

Analyse von CYP450-Wechselwirkungen – kleiner Aufwand, große Wirkung

Das Interaktionspotenzial der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)

Für die Bewertung des pharmakokinetischen Interaktionspotenzials der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) sind deren modulierende Eigenschaften auf die Cytochrom-P450(CYP)-Isoenzyme von maßgeblicher Bedeutung. In der Interaktionstabelle (Tab. 1) wird das Verhalten von fünf selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern zu Cytochrom-P450-Isoenzymen dargestellt.

SerieAusschuss für Arzneimitteltherapiesicherheit

Medikationsfehler

Fehler bei der Umstellung der Hausmedikamente auf Klinikmedikation

Bei der Umstellung der Hausmedikation auf die Klinikpräparate wurde lediglich auf den Wirkstoff, nicht auf die Applikationsform geachtet. Entgegen der Indikation wurde ein inhalatives auf ein orales Glucocorticoid-Präparat umgestellt.

Aktuelles aus der RezepturThomas Gilcher, Rita Marina Heeb, Irene Krämer, Mainz

Physikalisch-chemische Stabilität einer Metoprolol-Injektionslösung 1 mg/ml, 50 ml

Die Bereitstellung einer applikationsfertigen Dauerinjektionslösung durch die Apotheke spart Zeit auf Station und reduziert Medikationsfehler. Das Beispiel der Defektur einer Metoprolol-Injektionslösung zeigt auf, was bei der Herstellung zu beachten ist und welche Prüfungen durchzuführen sind. In diesem Zusammenhang wird eine neue HPLC-Methode vorgestellt, die zur Bestimmung der Stabilität der Injektionslösung entwickelt und validiert wurde.

Referiert & kommentiertDr. Barbara Ecker-Schlipf,Holzgerlingen

Orale Fluorchinolone

Gefahr für akutes Nierenversagen

Antibiotika aus der Gruppe der Fluorchinolone können ein akutes Nierenversagen auslösen. Am häufigsten scheint dies bei Ciprofloxacin der Fall zu sein. Die gleichzeitige Gabe eines Angiotensin-Konversionsenzymhemmers (ACE-Hemmer) oder Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten kann das Risiko weiter erhöhen.

Referiert & kommentiertHardy-Thorsten Panknin,Berlin, Prof. Dr. med. Matthias Trautmann,Stuttgart

Selektive Darmdekontamination

Kein Hinweis auf Resistenzentwicklung bei kurzfristiger Anwendung

Die selektive Darmdekontamination wird bei beatmeten Patienten eingesetzt, um die Kolonisation des Magen-Darm-Trakts mit potenziell pathogenen Krankenhauserregern zu verhindern. Dadurch lässt sich die Rate von Beatmungspneumonien senken. Der systematische Einsatz auf Intensivstationen erhöht jedoch den Selektionsdruck.
Mit einem Kommentar von Prof. Dr. med. Matthias Trautmann, Leiter des Instituts für Krankenhaushygiene, Klinikum Stuttgart

Referiert & kommentiertDr. Susanne Heinzl, Reutlingen

Metastasiertes Kolorektalkarzinom

RAS-Bestimmung erlaubt gezieltere Therapie

Die Bestimmung zusätzlicher RAS-Mutationen über KRAS hinaus erlaubt eine noch stärker zielgerichtete Therapie mit einem verbesserten Nutzen für die Patienten. Anhand der Daten der PRIME-Studie konnte gezeigt werden, dass Patienten mit RAS-Wildtyp von der Therapie mit dem EGFR-Inhibitor Panitumumab (Vectibix®) besser profitieren, als wenn nur der KRAS-Status bestimmt wird.

Referiert & kommentiertHardy-Thorsten Panknin,Berlin, Prof. Dr. Matthias Trautmann,Stuttgart

Probiotika

Infektionspräventiver Effekt bei Intensivpatienten?

Probiotika werden häufig als Begleitmedikation bei Antibiotika-Therapie verordnet, um die intestinale Flora zu schützen oder wieder aufzubauen. In einer Metaanalyse wurde der Frage nachgegangen, ob die Anwendung auch bei Intensivpatienten Vorteile bringt.

Mit einem Kommentar von Prof. Dr. med. Matthias Trautmann, Leiter des Instituts für Krankenhaushygiene, Klinikum Stuttgart

Referiert & kommentiertDr. Barbara Kreutzkamp,Hamburg

State-of-the-Art-Review

Delirium bei älteren Menschen

Das Delirium ist eine akute Störung von Aufmerksamkeit und Kognition. Vor allem bei älteren Menschen über 65 Jahre ist die Störung schwerwiegend und wird häufig nicht richtig diagnostiziert. Schätzungsweise die Hälfte der älteren Patienten in Krankenhäusern entwickeln eine solche Störung als Reaktion des Gehirns auf akute Noxen wie große Operationen oder psychoaktive Substanzen. In einer Übersichtsarbeit wurde der aktuelle Stand von Ursachen, Epidemiologie und klinischem Management in Prävention und Therapie des Deliriums älterer Menschen dargestellt.

NotizenBettina Christine Martini, Legau

Aktuelle Meldungen von EMA, FDA, BfArM und AkdÄ11-13

Ausschreibung

Ausbildungsprojektpreis der ADKA

2014 werden bereits zum dritten Mal die Ausbildungsprojektpreise „Diplom“ und „PJ-Projekt“ des Bundesverbands Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e. V. verliehen. Als Preis erhält der Ersteller der Arbeit einen Büchergutschein im Wert von 100 Euro sowie die Teilnahme am ADKA-Kongress 2014 in Hamburg. Ersteller und Betreuer werden zusätzlich mit Urkunden ausgezeichnet.

ADKA intern

39. Wissenschaftlicher Kongress der ADKA in Hamburg

Aufruf für Poster und Kurzvorträge

„Der elektronische Arzneimittelversorgungsprozess – Schlüssel zur Arzneimitteltherapiesicherheit“ lautet das Thema des 39. Wissenschaftlichen Kongresses der ADKA vom 15. bis 18. Mai 2014 in Hamburg. In Plenarvorträgen, Seminaren, Workshops und Kurzvorträgen wird das Thema dargestellt, diskutiert und mit den Tagungsteilnehmern weiter erarbeitet.