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EditorialIhre Claudia Langebrake (Vorsitzende des wissenschaftlichen Komitees der ADKA)

Unsere Kernkompetenz: AMTS im Krankenhaus

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OriginalarbeitLena Ludschowait*, Elisabeth Eichiner*, Dorothea Strobach, München

Verpflichtende Interaktionstests durch die Apotheke für Patienten mit Paxlovid®: sinnvoll oder …

Das Kombinationspräparat Paxlovid® (Nirmatrelvir/Ritonavir) ist eine neue Behandlungsoption von COVID-19. Wegen des hohen Wechselwirkungspotenzials vor allem durch Ritonavir mit diversen Cytochrom-P-Isoenzymen und dem Transporter P-Glykoprotein wird Paxlovid® am LMU Klinikum München nur patientenindividuell ausgegeben und standardmäßig ein Interaktionstest durch die Apotheke durchgeführt. Um die Relevanz dieser Maßnahme aufzuzeigen, wurden im Rahmen eines zweiwöchigen Wahlpflichtpraktikums Klinische Pharmazie die Interaktionstests für Paxlovid®-Patienten nach Art und Schwere der gemeldeten Interaktion ausgewertet. Von 243 Interaktionstests wurden bei 216 (89 %) Informationen an den behandelnden Arzt übermittelt. Von insgesamt 2841 geprüften Arzneistoffen waren 138 (5 %) kontraindiziert/nicht empfohlen, 101 (41 %) der Anfragen enthielten mindestens eine Warnmeldung mit dringendem Handlungsbedarf. Ein standardmäßig durch die Apotheke durchgeführter Interaktionstest bei Ansetzen von Paxlovid® ist eine sinnvolle Maßnahme zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit.
Schlüsselwörter: Nirmatrelvir, Ritonavir, Interaktion, Wechselwirkung, Patientensicherheit, Apotheker
Krankenhauspharmazie 2023;44:166–70.

FlaggeEnglish abstract

Mandatory interation tests by pharmacists for patients with Paxlovid®: useful or unnecessary?

Paxlovid®, the combination of nirmatrelvir and ritonavir, was licensed as a new treatment option for Covid-19-infection. Due to the high potential for drug-drug interactions, mainly because of ritonavir’s influence on several cytochrome-P450-isoenzymes and transporters, the drug has to be ordered on a patient individual basis at the LMU university hospital Munich and a routine drug interaction test is performed by the hospital pharmacy. To study the impact of these standard drug interaction tests, all performed drug interaction tests were evaluated regarding kind and severity of identified drug-drug interactions in a students’ project. Of 243 drug interaction tests, information on potential effects was communicated to the physician in charge in 216 (89 %) cases. Of 2841 tested drugs, 138 (5 %) were contraindicated/use not recommended, at least one in 101 (41 %) of the patient individual tests. In conclusion, a routine drug interaction test by pharmacists is a useful measure to ensure drug therapy safety.

Key words: Nirmatrelvir, ritonavir, drug interaction, drug therapy safety, pharmacist

Seite 171 - 176
OriginalarbeitChristina Diek, Andreas Bocklage, Lingen, Simone Sörries und Jörg Kock, Bad Bentheim

Pharmazeutisches Schmerzkonsil – Chance zur Verbesserung der Schmerztherapie

Viele Patienten leiden unter unzureichend eingestellten Schmerzen. Grund dafür ist häufig die Auswahl eines nicht optimalen Arzneistoffes oder dass weitere eingenommene Arzneimittel bzw. Vorerkrankungen nicht beachtet werden. In der Fachklinik Bad Bentheim wurde diese Problematik erkannt und im Rahmen der gesetzlichen Verpflichtung zur Beschäftigung von Stationsapothekern in Niedersachsen das pharmazeutische Schmerzkonsil eingeführt. Im multiprofessionellen Team wird so durch den Blick eines Pharmazeuten die medikamentöse Schmerztherapie optimiert. Zudem wurden Decision Trees erstellt, die helfen sollen, die medikamentöse Therapie zu standardisieren. Diese sollen sowohl dem Team in der Apotheke als auch den Ärzten und Pflegekräften auf Station zur Verfügung stehen.
Schlüsselwörter: Schmerz, Schmerzkonsil, interdisziplinär, Decision Tree
Krankenhauspharmazie 2023;44:171–6.

FlaggeEnglish abstract

Pain consultation – Chance to improve pain therapy

Many patients suffer from inadequately controlled pain. The reason for this is often the selection of a non-optimal drug. The WHO scheme was not followed or other medications or pre-existing conditions were ignored. These problems were recognized in a clinic in Bad Bentheim and the pharmaceutical pain consultation was introduced as part of the legal obligation to employ ward pharmacists in Lower Saxony. Multiprofessional teamwork with a pharmacist can optimize the therapy. Decision trees were created to standardize the drug therapy. The decision trees should be available for the team in the pharmacy and the doctors and nurses on the ward.

Key words: pain, pain consultations, interdisciplinary, decision tree

Seite 177 - 181
BerichtSolvejg Langer, Stuttgart

Die Zukunft der Schmerzmedizin

Bericht vom Deutschen Schmerz- und Palliativtag 2023

Vom 14. bis 18. März 2023 fand der Deutsche Schmerz- und Palliativtag online unter dem Motto „Sorgen und Versorgen – die Zukunft der Schmerzmedizin konkret gestalten“ statt. Knapp 3500 Teilnehmer konnten sich in zahlreichen Vorträgen – viele davon noch im Nachgang On Demand verfügbar – zu verschiedenen Krankheitsbildern informieren. So wurden unter anderem der Einsatz von CGRP-Antikörpern in und off Label erläutert und die Schmerztherapie bei Kindern mit Krebs sowie die medikamentöse und nichtmedikamentöse Behandlung der Endometriose vorgestellt. Auch die Therapie von Long-COVID war Thema.
Krankenhauspharmazie 2023;44:177–81.

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SerieDr. Sonja Mayer, Barbara Geyer, Gröbenzell, und Dr. Gesine Picksak, AMTS-Beauftragte der ADKA

Medikationsfehler

Gab es das nicht schon einmal? Look-alike bringt Patienten auf die Intensivstation

Es ist immer wieder erschreckend, dass vermeintlich bekannte Fehler wie in diesem Fall doch immer wieder passieren. Somit sollte kontinuierlich auf die Problematik von Look-alikes hingewiesen und alle klinisch tätigen Mitarbeiter sollten für diese Problematik sensibilisiert werden.

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Referiert & kommentiertAlexandra von Marschall, Beaumont de Pertuis

Atopische Dermatitis

Lebrikizumab ist wirksam

Mit der Phase-III-Studie „ADhere“ konnte gezeigt werden, dass der neue Wirkstoff Lebrikizumab in Kombination mit topischen Glucocorticoiden die Symptome einer mittelschweren bis schweren atopischen Dermatitis signifikant verbessert.

Seite 184 - 190
Referiert & kommentiertDr. Larissa Tetsch, Maisach

Hidradenitis suppurativa

Secukinumab als neue Therapieoption

Die Hidradenitis suppurativa ist eine belastende, chronisch-fortschreitende Entzündung der Haarfollikel, gegen die es bisher nur wenige spezifische Behandlungsmöglichkeiten gibt. Biologika können direkt ins Entzündungsgeschehen eingreifen, indem sie entzündungsfördernde Cytokine blockieren. In zwei klinischen Phase-III-Studien wurde nun die Wirksamkeit des Anti-IL-17A-Antikörpers Secukinumab bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Erkrankung nachgewiesen.

Seite 184 - 190
Referiert & kommentiertDr. Alexander Pensler, Braunschweig

Meningokokken-Impfung

Breite Wirksamkeit von 4CMenB nachgewiesen

Ein spanisches Forscherteam untersuchte die Wirksamkeit des Protein-basierten Impfstoffes 4CMenB: Die Ergebnisse ihrer jüngst veröffentlichten, landesweiten Fall-Kontroll-Studie deuten darauf hin, dass dieses unter dem Handelsnamen Bexsero® bekannte Meningokokken-Vakzin nicht nur gegen Serotyp-B-Infektionen, sondern auch gegen andere Serotypen gut wirksam sein könnte.

Seite 184 - 190
Referiert & kommentiertDr. Claus Gassner, Ravensburg

Selektive Darmdekontamination

Benefit für beatmete Patienten nach wie vor unklar

Die Behandlung von beatmeten Intensivpatienten mit Antibiotika zur selektiven Darmdekontamination senkt trotz einiger positiver Effekte auf das Infektionsgeschehen offensichtlich nicht das Mortalitätsrisiko. Dieses Ergebnis einer aktuellen Studie deckt sich nicht in Gänze mit den Erkenntnissen einer Metaanalyse, die von der gleichen Arbeitsgruppe durchgeführt wurde.

Seite 184 - 190
Referiert & kommentiertDr. Claudia Bruhn, Berlin

Behandlung des Morbus Parkinson

Bessere Beweglichkeit dank Levodopa-Pumpe

Levodopa, stets verabreicht in Kombination mit einem Dopamin-Decarboxylase-Hemmer, ist derzeit das wirksamste Anti-Parkinson-Mittel. Doch bereits wenige Jahre nach Therapiebeginn kommt es zu Wirkungsschwankungen (On-Off-Fluktuationen). Mit einer neuen, subkutanen Darreichungsform der Prodrugs Foslevodopa und Foscarbidopa wurde in einer Phase-III-Studie eine signifikante Verbesserung der On-off-Problematik im Vergleich mit der oralen Medikation beobachtet.

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NotizenSaskia Fechte, Stuttgart

G-BA-Beschluss

Pertuzumab/Trastuzumab (Mammakarzinom, HER2+)

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Kongress

Posterausstellung und Kurzvorträge beim ADKA-Kongress

Abstracts und Kurzvorträge beim 48. Wissenschaftlichen Kongress der ADKA vom 4. bis 6. Mai 2023

Die Abstracts der Poster und Kurzvorträge sind in Wissenschaftliche Poster und Praxis-Poster getrennt und jeweils alphabetisch nach Autorennamen (Erstautor) sortiert (Stand: 24.03.2023).