ADKA-StatementIrene Krämer, Mainz

Einzeldosis-Blisterverpackung je abgeteilte Arzneiform

(Synonym: „Unit-Dose-Blister“, Einzeldosis-Blister, „Single-Dose-Blister“)

BerichtBericht von Susanne Heinzl, Stuttgart

Neue Antibiotika

Bericht vom zweiten internationalen Symposium „Resistant Grampositive Infections“, Berlin, 10. bis 12. Dezember 2004

Schwerpunkt einer Sitzung beim zweiten internationalen Symposium „Resistant Grampositive Infections“ Mitte Dezember 2004 in Berlin waren neue Antibiotika. Vorgestellt und diskutiert wurden unter anderem Tigecyclin, Daptomycin, Telavancin, Gemifloxacin und Ceftobiprolmedocaril.
Krankenhauspharmazie 2005;26:89–93.

ÜbersichtWolfgang R. Heizmann, Berlin, und Hartmut Derendorf, Gainesville (Florida)

Piperacillin/Tazobactam und Piperacillin/Sulbactam

Kriterien zur Abgrenzung der Kombinationen

Eine Kombination aus Beta-Lactam-Antibiotikum und Beta-Lactamase-Inhibitor (Clavulansäure, Tazobactam, Sulbactam) erweitert das Wirkungsspektrum des Antibiotikums (z. B. Anaerobier) und führt dazu, dass Erreger mit Beta-Lactamase-Bildung zumindest teilweise wieder sensibel gegenüber dem Antibiotikum als eigentlich wirksamer Substanz werden. In Deutschland sind die Beta-Lactamase-Inhibitoren Tazobactam und Sulbactam zur Therapie schwerer Infektionen in Kombination mit Piperacillin zugelassen. In dieser Übersichtsarbeit werden pharmakokinetische, pharmakodynamische und klinische Daten von Piperacillin/Tazobactam und Piperacillin/Sulbactam verglichen. Insgesamt ist die klinische Wirksamkeit von Piperacillin/Tazobactam bei nosokomial erworbener Pneumonie, schweren intraabdominalen Infektionen oder Fieber bei neutropenischen Patienten sehr gut dokumentiert und der Wirksamkeit von Carbapenem oder Cephalosporinen der Gruppe 3 (z. B. Ceftazidim) gleichwertig oder überlegen. Da kontrollierte klinische Studien zu Piperacillin/Sulbactam weitestgehend fehlen, ist eine Einschätzung seiner Effektivität im Vergleich zu anderen Substanzen nicht möglich. Schlüsselwörter: Piperacillin, Tazobactam, Sulbactam, Vergleich, Wirksamkeit
Krankenhauspharmazie 2005;26:79–86.

FlaggeEnglish abstract

Piperacillin/tazobactam vs. piperacillin/sulbactam

Combination of beta-lactam antibiotics and beta-lactamase inhibitors (clavulanic acid, tazobactam, sulbactam) extends the spectrum of the beta-lactam (e. g. anaerobes) and makes pathogens with beta-lactamase production at least partially sensitive to the antibiotic.

In Germany, tazobactam and sulbactam are both licensed for therapy of severe infections in combination with piperacillin.

This review compares pharmacokinetic, pharmacodynamic and clinical data of piperacillin/tazobactam and piperacillin/sulbactam. The efficacy of piperacillin/tazobactam in the treatment of patients with nosocomial pneumonia, severe intra-abdominal infections or fever of unknown origin in neutropenic patients is equivalent or better than comparators like carbapenems or cephalosporins group 3 (e. g. ceftazidime).

Because there is a paucity of controlled clinical data, an estimation of the clinical efficacy of piperacillin/sulbactam in comparison to other substances is not possible.

Keywords: Piperacillin, tazobactam, sulbactam, comparison, efficacy

ÜbersichtAnton Plangger, Göppingen

Antiinfektiva-Monografien

der Arbeitsgruppe antiinfektiöse Therapie des ADKA- Ausschusses Klinische Pharmazie

Neue Antiinfektiva, vor allem Antibiotika und Antimykotika zur systemischen Therapie, spielen heute in allen Kliniken eine wichtige Rolle. Der Apotheker kann kompetent beraten, wenn er alle nötigen Informationen griffbereit zur Verfügung hat. Deshalb möchten wir solche Daten und Fakten gesammelt anbieten. Besonders auch jene, die nicht so leicht zugänglich sind. Sie erscheinen in Form von Monografien in den folgenden Ausgaben der Krankenhauspharmazie und werden von unserer Arbeitsgruppe unter Mitarbeit von Dr. Alix Bergemann, Dr. Wiltrud Probst, Dr. Steffen Amann, Dr. Matthias Fellhauer und Anton Plangger erarbeitet. Wir danken Jürgen Barth herzlich dafür, dass er uns sein Monografieraster überlassen hat.

ÜbersichtSteffen Amann, München

Linezolid

Monografie neue Antiinfektiva der Arbeitsgruppe antiinfektiöse Therapie des Ausschusses Klinische Pharmazie der ADKA

Die in der Monografie erwähnten (Basis-)Dosierungen, Applikationen, Indikationen und Stabilitäten sind entsprechend dem Wissensstand zum Zeitpunkt der Manuskripterstellung recherchiert. Sämtliche Therapieempfehlungen wurden gewissenhaft überprüft. Der Anwender des jeweiligen Arzneimittels ist jedoch gefordert, die Dosierungen, Kontraindikationen und sonstige Therapierichtlinien eigenverantwortlich gemäß dem Stand des medizinischen Wissens auf Richtigkeit zu überprüfen.
Krankenhauspharmazie 2005;26:87-8.

ÜbersichtDietmar Schreiber, Eckard Wiegrebe und Bernhard Gabler, Regensburg

Cefuroxim-Augentropfen 5%

Herstellung und Analytik

Eine einfache Methode zur Herstellung und HPLC-Analytik von Cefuroxim-Augentropfen wird beschrieben.
Schlüsselwörter: Cefuroxim-Augentropfen, Herstellung, Analytik
Krankenhauspharmazie 2005;26:94.

FlaggeEnglish abstract

Manufacturing and analysis of cefuroxime eye drops

A simple method for the manufacturing and HPLC analysis of cefuroxime eye drops is described.

Keywords: cefuroxime eye drops, manufacturing, analysis

ÜbersichtEmmerich Bánffy-Jósika, Ralf Schweiger, Joachim Dudeck, Detlef Fründ und Matthias Brumhard, Gießen

Entwicklung eines XML-basierten elektronischen Arzneimittel-Informationssystems mit Topic-Maps

Auf der Basis von XML (Extensible Markup Language) ist ein Arzneimittel-Informationssystem entwickelt worden, das in Kombination mit so genannten Topic-Maps (Themenlandkarten) ein hohes Maß an Suchqualität bietet. Im Vergleich zur standardmäßigen Volltextsuche werden nicht nur einfache Begriffe gesucht, sondern Begriffszusammenhänge, wodurch die Suche inhaltlich differenzierter und die Trefferausbeute präziser wird.
Schlüsselwörter: XML, Topic-Maps, Suchmaschine, Lumrix
Krankenhauspharmazie 2005;26:95–8.

SerieArbeitsgemeinschaft Medikationsfehler der ADKA e.V.

Ungenaue Verordnung der Bedarfsmedikation als gefährliche Fehlerquelle

Eine unvollständige Verordnung der Bedarfsmedikation in der postoperativen Schmerztherapie führte zu Atemstillstand bei einer Patientin.

Fragen aus der Praxis

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Langandauerndes Exanthem nach Azithromycin-Gabe

Eine 62-jährige Patientin, ohne Allergie in der Anamnese, wurde vor 13 Wochen im Notdienst wegen einer akuten Pharyngitis mit Azithromycin behandelt. Zwei Tage später kommt es zur Ausbildung eines generalisierten makulösen Arzneimittelexanthems teilweise mit urtikarieller Note. Unter Behandlung mit einem Antiallergikum und oraler Glucocorticoide blasst das Exanthem ab. Nach Absetzen der Glucocorticoide kommt es jedoch immer wieder zur Ausbildung des Exanthems. Sind derart lange Verlaufsformen eines Arzneimittelexanthems nach Azithromycin bekannt? Wie soll man bei der weiteren Behandlung vorgehen?

Fragen aus der PraxisProf. Dr. Dr. h. c. Hans-G. Sonntag, Heidelberg

Desinfektion

Ist Octenisept giftig?

Octenisept wurde und wird immer wieder als Desinfektionsmittel für Frühgeborene empfohlen. Mittlerweile gibt es Hinweise für die Toxizität des Produktes. Ist hierzu Näheres bekannt?

ADKA intern

ADKA-Tagung und Mitgliederversammlung in Mannheim 2005

Aufruf für Poster und freie Vorträge

„Pharmakovigilanz – mehr als Meldung der UAW‘s? Von der Vermeidung bis zur Dokumentation“ lautet das zentrale Thema der nächsten ADKA-Fachtagung und Mitgliederversammlung vom 2. bis 4. Juni 2005 in Mannheim. In einem Plenarvortrag, Kurzstatements und einer moderierten Diskussion soll das Thema umfassend aus Sicht der Krankenhausapotheker, Ärzteschaft, Pflegewissenschaft, Patienten, Krankenhausleitung, pharmazeutischer Industrie und Gesundheitsbehörden betrachtet werden.

Referiert & kommentiert

10. ADKA-Fachtagung und Mitgliederversammlung

Pharmakovigilanz – mehr als Meldung der UAW?

2. bis 4. Juni 2005, Congress Centrum Mannheim Rosengarten

Referiert & kommentiertMechtild Kerckhoff, Wolfgang Wagner, Malteser Hilfsdienst e. V.

XX. Weltjugendtag 2005

Ehrenamtliche Mitarbeit für pharmazeutische Versorgung gesucht

In diesem Jahr trifft sich die katholische Jugend aus der ganzen Welt beim XX. Weltjugendtag 2005 in Köln in der Zeit vom 15. bis 21. August 2005. An jedem Einsatztag ist zur Bewältigung der vielfältigen Versorgungsarbeiten die Mitwirkung von 17 Apothekerinnen und Apothekern, 48 PTA/PKA/PharmIng und 42 Hilfskräften erforderlich.

Referiert & kommentiertDr. Barbara Kreutzkamp, München

Infekte der unteren Atemwege

Gezielte Antibiose durch Procalcitonin-Bestimmung

Die Erhöhung von Procalcitonin-Werten im Blut ist ein Hinweis auf eine bakterielle Infektion. Bei Verdacht auf tiefe Atemwegsinfekte konnte durch die Procalcitonin-Bestimmung rund der Hälfte der Patienten eine Antibiotika-Therapie erspart werden im Vergleich zu einer „normal“ behandelten Kontrollgruppe. Das klinische Ergebnis war in beiden Gruppen vergleichbar.

Referiert & kommentiertRosemarie Ziegler, Albershausen

Implantat-Infektionen

Erreger unempfindlicher durch Einbettung in Biofilme

Bei Infektionen in Verbindung mit operativ eingesetzten Implantaten sind häufig eine längere antibiotische Behandlung und wiederholte chirurgische Eingriffe notwendig.

Referiert & kommentiertDr. med. Peter Stiefelhagen, Hachenburg/sh

Sekundärer Hyperparathyreoidismus

Kalzimimetikum senkt Parathormonspiegel

Cinacalcet ist das erste Kalzimimetikum, das bei sekundärem Hyperparathyreoidismus durch chronische Niereninsuffizienz eine nachhaltige Reduktion der Parathormon-Plasmakonzentration bewirkt. Die therapeutischen Möglichkeiten wurden auf einem Satellitensymposium der Firma Amgen im Rahmen des Nephrologen-Kongresses 2004 in Basel und bei einer Pressekonferenz des Herstellers am 28. Januar 2005 in München vorgestellt.

Referiert & kommentiertDr. Barbara Kreutzkamp, München

Herzinfarkt 

Kurz nach Infarkt Fibrinolyse besser als primäre Koronarintervention

Bei Patienten mit Herzinfarkt hat die fibrinolytische Therapie noch vor Einweisung in ein Krankenhaus Vorteile gegenüber einer primären invasiven Versorgung nach Einlieferung in ein Krankenhaus, wenn die Patienten innerhalb der ersten beiden Stunden nach Einsetzen der Symptome angetroffen werden. Nach dieser Zeit sind beide Therapieregime beim primären Endpunkt Tod, erneuter Infarkt und Schlaganfall innerhalb der ersten 30 Tage vergleichbar. Dies ergab eine Analyse der CAPTIM-Studie.

Referiert & kommentiertDr. Barbara Ecker-Schlipf, Holzgerlingen

NSAR

Erhöhtes Risiko für Herzinsuffizienz?

Im Vergleich zu Personen, die keine nichtsteroidalen entzündungshemmenden Substanzen einnahmen, wurden Personen, die mit Rofecoxib (Vioxx®, nicht mehr im Handel) oder nichtselektiven nichtsteroidalen entzündungshemmenden Stoffen behandelt wurden, häufiger wegen Herzinsuffizienz ins Krankenhaus eingeliefert. Bei Celecoxib (Celebrex®) war das Risiko nicht erhöht.

Referiert & kommentiertDorothea Schulze, Tübingen

Chirurgie

Prophylaxe von postoperativer Übelkeit und Erbrechen

Unbehandelt leidet ein Drittel der Patienten, die sich einer Operation unterziehen, postoperativ unter Übelkeit und Erbrechen. Die zur Verfügung stehenden antiemetischen Arzneistoffe sind ähnlich wirksam, Kombinationen sollten Hochrisikopatienten vorbehalten werden. So das Ergebnis einer randomisierten kontrollierten Studie.

Referiert & kommentiertho

Pädiatrie

Herpes zoster bei Kindern

Gürtelrose (Herpes zoster) ist bei Kindern eine relativ seltene Erkrankung. Daten zum Verlauf und zu Komplikationen hat die ESPED (Erhebungseinheit für seltene pädiatrische Erkrankungen in Deutschland) ermittelt.

Referiert & kommentiertStatistisches Bundesamt, Wiesbaden

Statistik

Beschäftigungssektor Gesundheit wächst

Zum 31. Dezember 2003 waren rund 25000 Menschen mehr im deutschen Gesundheitswesen beschäftigt als ein Jahr zuvor. Das entspricht einem Anstieg von 0,6%, während die Beschäftigung in der Gesamtwirtschaft annähernd konstant blieb. Insgesamt waren Ende 2003 4,2 Millionen Menschen oder etwa jeder neunte Beschäftigte in Deutschland im Gesundheitswesen tätig.