ÜbersichtCarina Hohmann, Roland Radziwill, Jürgen M. Klotz, Andreas H. Jacobs, Fulda, Christiane Eickhoff und Martin Schulz, Berlin

Entwicklung eines Dokumentationssystems für arzneimittelbezogene Probleme im stationären Bereich …

Arzneimittelbezogene Probleme können maßgeblich das Erreichen des angestrebten Therapieziels beim Patienten verhindern. Klinische Pharmazeuten können im Rahmen der Arzneimittelanamnese und -substitution und bei der Arzneimitteltherapie während des stationären Aufenthalts durch Identifizierung von arzneimittelbezogenen Problemen einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Arzneimittelsicherheit leisten. Ziel dieses Projekts war es, ein neues, einheitliches Dokumentationssystem für arzneimittelbezogene Probleme (APS-Doc) im stationären Bereich in Deutschland zu entwickeln. Dazu wurde das Dokumentationssystem an 350 Patienten getestet.
Schlüsselwörter: Arzneimittelbezogene Probleme, stationärer Bereich, Dokumentationssystem, APS-Doc, klinische Pharmazie
Krankenhauspharmazie 2008;29:435–41.

FlaggeEnglish abstract

Implementation of a documentation system for drug-related problems in hospital (APS-Doc)

Drug-related problems are events or circumstances involving drug therapy that actually or potentially interfere with desired health outcomes. In hospitals, pharmacists can improve the medication in use process by identifying and solving drug-related problems. The aim of the study was to implement a documentation system for drug-related problems in hospitals. This new documentation system (APS-Doc) was tested in 350 patients.

Keywords: Drug-related problems, hospital ward, documentation system, APS-Doc, clinical pharmacy

ÜbersichtYvonne Remane, Jan Vogel und Gerald Hensel, Leipzig

SAP-basiertes Zytostatikamodul: Fluch oder Segen?

Im Rahmen der Einführung des SAP-Programms als Warenwirtschaftssystem der Apotheke des Universitätsklinikums Leipzig AöR (UKL) wurde ein zusätzliches Modul zur Abbildung der apothekeninternen Zytostatikaherstellung programmiert. Dieses Modul sollte alle Anforderungen an ein modernes Zytostatikaprogramm erfüllen, ohne eine hausspezifische Lösung darzustellen. Die grundsätzlichen Anforderungen an eine Softwarelösung zur Zytostatikaherstellung wurden dabei als selbstverständlich vorausgesetzt, um die Arzneimittel- und Patientensicherheit zu gewährleisten. Eine zusätzliche Anbindung an das Patientenverwaltungsprogramm des UKL ISH-med und eine praktische Textfunktion ermöglichen einen unkomplizierten Informationsaustausch zwischen Apotheke und Station. Des Weiteren können alle erforderlichen Daten an das integrierte Taxationsmodul sowie an das Patientenmanagement übermittelt werden, um die Patientenabrechnung sowohl im ambulanten Bereich mit den Krankenkassen als auch die Generierung von Zusatzentgelten zu erleichtern. Eine Buchungskreis-übergreifende Abrechnung mit Stationen, Fremdhäusern und anderen Partnern mithilfe einer Blockbuchungsfunktion bildet alle buchhalterischen Vorgänge im SAP sauber und nachvollziehbar ab. Damit konnte eine vollständige Integrierung der Zytostatikazubereitung in das Warenwirtschaftssystem der Apotheke erreicht werden. Eine Erweiterung des Programms um eine Onlineanforderung ist geplant. Damit steht ein weiteres zuverlässiges funktionierendes Modul innerhalb der komplexen SAP-Software zur Verfügung, das die Anforderungen einer GMP-konformen Zytostatikazubereitung an eine moderne und intelligente Softwarelösung erfüllt.
Schlüsselwörter: SAP, Zytostatikaherstellung, Softwarelösung
Krankenhauspharmazie 2008;29:442–7.

FlaggeEnglish abstract

SAP based chemotherapy compounding tool − boon or bane?

During the implementation of the SAP software into the pharmacy of the university hospital of Leipzig (UKL) an additional SAP tool for chemotherapy compounding was etablished. This special tool should fulfil all requirements on a modern chemotherapy compounding, especially concerning the drug and patient safety. The internal access to the patient management software ISH-med and a convenient text function guarantee an uncomplicated exchange of data and information between the pharmacy and the ward. Furthermore, all necessary patient data can be transferred to the integrated prescription settlement tool and to the patient management (including the DRG-relevant drug costs) for charging to the health insurances. Using a comfortable posting rule function for dict.leo.org/ende?lp=ende&p=eL4jU.&search=cross-companycross-company dict.leo.org/ende?lp=ende&p=eL4jU.&search=codecode dict.leo.org/ende?lp=ende&p=eL4jU.&search=postingposting, the tool fulfils all requirements of a modern dict.leo.org/ende?lp=ende&p=eL4jU.&search=inventoryinventory dict.leo.org/ende?lp=ende&p=eL4jU.&search=controlcontrol dict.leo.org/ende?lp=ende&p=eL4jU.&search=systemsystem including the requests of the financial controlling – a fully SAP-integrated tool was established. Moreover, the future development of an online prescribing tool will be an additional benefit. Therefore, a further tool within the large spectrum of the SAP software, covering both the requirements of the financial controlling and the specifications of the compounding under GMP conditions, is now available for universal use.

Keywords: SAP, chemotherapy compounding, software solution

ÜbersichtDieter Lünstroth, Singen

Ausbildung von operationstechnischen Assistenten (OTA) im Fach Arzneimittellehre

In vielen deutschen Krankenhäusern werden derzeit OTA ausgebildet, um dem steigenden Personalbedarf im OP, der Endoskopie und in den Ambulanzen gerecht zu werden. Das Berufsbild der OTA unterscheidet sich deutlich von dem der Krankenschwestern und Krankenpfleger. Daher sollte der Unterricht im Fach Arzneimittellehre den Aufgaben und Tätigkeiten der OTA angepasst werden.
Schlüsselwörter: Operationstechnischer Assistent (OTA), Ausbildung, Arzneimittellehre
Krankenhauspharmazie 2008;29:449–51.

FlaggeEnglish abstract

Education in pharmacology for technical assistants in surgery

The new profession of technical assistants in surgery is quite different to that of nurses. Therefore, clinical pharmacists who teach pharmacology at schools for nurses, should change their educational concept to the need of these students.

Those are working exclusively in surgery rooms, in the endoscopy and ambulance. They must have very good knowledge in analgetics, antibiotic drugs, hypnotics, prophylaxis of thrombosis, anesthetics, antidotes, hemostyptics and substances for disinfection, while drugs against chronic diseases could be tought less intensively.

There is a great chance for pharmacists to enhance their professional application in hospital.

Keywords: Technician assistants in surgery, education, pharmacology

BerichtBericht von Annette Junker, Wermelskirchen

44. Amerikanischer Krebskongress

44. Amerikanischer Krebskongress

Vom 31. Mai bis 3. Juni 2008 fand in Chicago das 44. Treffen der amerikanischen Krebsgesellschaft (American Society of Clinical Oncology, ASCO) statt. Zu den Höhepunkten gehörten eine ganz neue Option zur Behandlung von Seminomen, auf ein Neues die zielgerichteten Therapien und Neuigkeiten zum Thema Brustkrebs.
Krankenhauspharmazie 2008;29:452–4.

Serie

Lebensbedrohliche Wundversorgung

Eine Mutter brachte ihr Kind in die Notfallaufnahme. Dieses war kaltschweißig, blass und apathisch; es hatte eine Atemdepression. Das Kind hatte sich am Tag zuvor beim Spielen am Fuß verletzt. Die Erstdiagnose der Sepsis bestätigte sich nicht. Grund für die Symptome des Kindes war eine Wundversorgung mit Buprenorphin-Pflastern.

ADKA intern

34. Wissenschaftlicher Kongress in Darmstadt

Aufruf für Poster und freie Vorträge

„Apotheker und Arzt im Krankenhaus – eine Partnerschaft für den Patienten“ lautet das Thema des 34. Wissenschaftlichen Kongresses der ADKA vom 4. bis 7. Juni 2009 in Darmstadt. In einem Plenarvortrag, Impulsreferaten, Workshops und Kurzvorträgen wird das Thema dargestellt, diskutiert und mit den Tagungsteilnehmer(inne)n weiter erarbeitet.

Referiert & kommentiertDr. Barbara Ecker-Schlipf, Holzgerlingen

Übelkeit und Erbrechen

Schrittweises Vorgehen bei der Therapie erzielt die besten Erfolge

Bei Patienten am Lebensende treten häufig Übelkeit und Erbrechen auf. Bei der Therapie hat sich ein schrittweises Vorgehen bewährt. Dazu zählen sorgfältige Untersuchung des Patienten, Klärung der Ursache(n) und Erkennung der Mechanismen der spezifischen Überträger und Rezeptoren, über die Übelkeit und Erbrechen ausgelöst werden. Die medikamentöse Therapie konzentriert sich dabei auf Antagonisten der beteiligten Mediatoren und Rezeptoren.

Referiert & kommentiertDr. Susanne Heinzl, Reutlingen

Nierenzellkarzinom

Everolimus verlängert progressionsfreies Überleben

Der mTor-Hemmer Everolimus (RAD001) verlängerte im Vergleich zu optimaler supportiver Therapie das progressionsfreie Überleben bei Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom, die auf Tyrosinkinase-Hemmer nicht mehr ansprachen. Dies ergab die RECORD-1-Studie (Renal cell cancer treatment with oral RAD001 given daily), deren Ergebnisse bei der 44. Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago im Mai 2008 vorgestellt wurden.

Referiert & kommentiertDr. Susanne Heinzl, Reutlingen

Trastuzumab

Erfolgreiche Innovation in der Brustkrebs-Therapie

Der monoklonale Antikörper Trastuzumab (Herceptin®) wird seit zehn Jahren in der Behandlung des Mammakarzinoms eingesetzt. Er war 1998 der erste Antikörper in dieser Indikation. Bei HER2-überexprimierendem Brustkrebs gilt Trastuzumab mittlerweile als Standard sowohl in der metastasierten als auch in der adjuvanten Situation. Trastuzumab wurde Anfang Juli 2008 mit dem vom Verlag Urban und Vogel in München verliehenen Robert-Koch-Award ausgezeichnet.

Referiert & kommentiertDr. Annemarie Musch, Stuttgart

Diabetes mellitus Typ 2

Kombination mit Sitagliptin bei mäßig schwerer Erkrankung

Durch die Kombination von Sitagliptin und Metformin kann bei mäßig schwerem Diabetes mellitus Typ 2 eine deutlich bessere Einstellung des Blutzuckerhaushalts erreicht werden: Sowohl nach 18 als auch nach 30 Wochen erreichten mit der Kombinationstherapie signifikant mehr Patienten einen HbA1c-Wert < 7 % verglichen mit der Kontrollgruppe (Metformin + Plazebo), so das Ergebnis einer doppelblind, randomisiert und Plazebo-kontrolliert durchgeführten Paralellgruppen-Studie.

Referiert & kommentiertDr. Monika Neubeck, Kaiserslautern

Chronische Herzinsuffizienz

Unspezifische Immunmodulation: günstige Wirkung lediglich im Anfangsstadium

Bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz hatte eine unspezifische Immunmodulation keinen Einfluss auf das Überleben der Patienten oder die Zeit bis zur Einweisung ins Krankenhaus aufgrund kardiovaskulärer Ereignisse. Zwei Subgruppen profitierten jedoch diesbezüglich von der unspezifischen Immunmodulation: Patienten, die zuvor noch keinen Herzinfarkt erlitten haben, oder solche mit Schweregrad II nach der Klassifikation der New York Heart Association (NYHA II). So die Ergebnisse einer randomisierten, doppelblinden, Plazebo-kontrollierten Studie.

Referiert & kommentiertDr. Tanja Liebing, Stuttgart

Hypertonie

Effektive Therapie mit Aliskiren

Mit dem direkten Renin-Inhibitor Aliskiren (Rasilez®) wird der Blutdruck in Mono- und Kombinationstherapie effektiv gesenkt. So das Fazit bei einem von der Firma Novartis veranstalteten Symposium im Rahmen der 74. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Mannheim im März 2008. Hinweise auf ein renoprotektives Potenzial von Aliskiren liefern erste Daten des Studienprogramms „Aspire higher“.

Referiert & kommentiertStefan Oetzel, Tübingen

Schizophrenie

Verbesserte Rezidivprophylaxe mit Risperidon-Depottherapie

Durch eine Depottherapie mit langwirksamem Risperidon (Risperdal® Consta®) lässt sich das Risiko, ein Rezidiv zu erleiden, sehr viel stärker reduzieren als durch eine Behandlung mit dem oralen Atypikum Quetiapin. Zu diesem Ergebnis kommt die Langzeitstudie CONSTATRE, die jetzt in Deutschland erstmals auf einer Pressekonferenz in Kiel vorgestellt wurde.

Referiert & kommentiertDr. Birgit Schindler, Freiburg

Morbus Crohn

Initial immunsuppressive Kombinationstherapie?

Für Patienten mit neu diagnostiziertem Morbus Crohn könnte eine Ersttherapie mit einer Kombination aus einem TNF-α-Antagonisten und einem Antimetaboliten eine Alternative zur etablierten Glucocorticoid-Therapie darstellen. Für eine Änderung der aktuellen Empfehlungen reichen die Daten einer nicht verblindeten, randomisierten Studie jedoch nicht aus.