ÜbersichtHans-Peter Lipp, Tübingen

Rivaroxaban

Der erste orale direkte Faktor-Xa-Inhibitor

Rivaroxaban ist der erste direkte orale Faktor-Xa-Inhibitor, der unabhängig von Kofaktoren in die Gerinnung eingreift. In den RECORD-1- bis -4-Studien erwies sich Rivaroxaban gegenüber dem niedermolekularen Heparin Enoxaparin in der Vermeidung von venösen Thromboembolien in der Orthopädie als überlegen, während keine signifikanten Unterschiede in den Blutungsrisiken auftraten. Die erste Gabe des Faktor-Xa-Inhibitors ist postoperativ vorgesehen und mit einer hohen absoluten Bioverfügbarkeit verbunden. Aufgrund der beeindruckenden klinischen Wirksamkeit in der orthopädischen Thromboseprophylaxe sind inzwischen mehrere große Studien initiiert worden, in denen Rivaroxaban in anderen potenziellen Indikationen untersucht wird.
Schlüsselwörter: Rivaroxaban, orthopädische Chirurgie, postoperative Thromboembolien, ideales Antithrombotikum
Krankenhauspharmazie 2008;29:331–42.

ÜbersichtPamela Reissner, Kassel, Jochen Schnurrer, Hildesheim, und Manfred Müller, München

Strategien zur Vermeidung von Risiken in der Arzneimitteltherapie

Die Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit, zum Beispiel durch die Vermeidung von Medikationsfehlern, muss auch weiterhin Ziel der Krankenhausapotheker in Deutschland sein. Dieser Artikel beschäftigt sich mit Strategien zur Vermeidung von Medikationsfehlern und deren praktischer Bewertung für den Nutzen im Alltag.
Schlüsselwörter: Arzneimitteltherapiesicherheit, Vermeidung von Medikationsfehlern, Risikomanagement, Qualitätssicherung
Krankenhauspharmazie 2008;29:343–8.

FlaggeEnglish abstract

Riskmanagement for pharmacotherapy by hospital pharmacists

This Article describes some strategies to reduce medication errors in hospital by hospital or clinical pharmacists. It contains a system to analyse the strategies and to score them. The aim is increased safety in the medication process.

Keywords: Safety of drug therapy, reduction of medication errors, risk management, quality assurance

ÜbersichtDominic Störzinger, Eva Meyle und Torsten Hoppe-Tichy, Heidelberg

How to make a poster?

Die Präsentation eines Posters ist eine beliebte Alternative zum traditionellen mündlichen Vortrag oder zur Veröffentlichung eines Papers in einem Journal. Ziel ist es, wissenschaftliche Informationen rasch und gezielt vorzustellen, auszutauschen und zur Diskussion anzuregen. Die Reaktionen auf ein Poster können für eine weitergehende Untersuchung des präsentierten Themas oder zur Vorbereitung einer Veröffentlichung der vorgestellten Ergebnisse in einem Journal sehr hilfreich sein. Dabei muss die Vorstellung eines Posters keineswegs ohne das gesprochene Wort auskommen, bei einem „Poster-Vortrag“ beispielsweise tragen die Autoren jeweils in kurzen Vorträgen die Aussagen der auf dem Poster dargestellten Untersuchungen in kleinen Gruppen vor. Danach beginnt die eigentliche Besichtigung der Poster. Es bietet sich eine Vielzahl an Themen im Bereich der Krankenhauspharmazie an, die in Posterform auf Kongressen vorgestellt werden können. Die Bedeutung von Postern als Präsentationswerkzeug gewinnt immer mehr an Bedeutung. Dies zeigt sich nicht zuletzt an „Best Poster Awards“, die zunehmend auf Kongressen verliehen werden. Dieser Artikel soll einige allgemeine Ratschläge zur Gestaltung und Erstellung eines Posters anbieten, genaue Normen gibt es nicht. Schlüsselwörter: Poster, Präsentation, Vortrag
Krankenhauspharmazie 2008;29:349–51.

FlaggeEnglish abstract

How to make a poster?

Presenting a poster is a popular alternative to an oral presentation or publication of a paper in a journal. It is an appropriate way to present scientific information efficiently and specifically. Many topics of clinical pharmacy are suitable for being presented at a meeting in form of a poster. This article gives some general advices regarding the design and creation of a poster due to missing standards.

Keywords: Poster, presentation, oral communication

BerichtAlmut Weygand, Wiesbaden

Krankenhaus und Krankenhausapotheke 2007 – ein Update

Bericht vom 9. Sanofi-Aventis-Symposium für Krankenhausapotheker, Berlin, 10. November 2007

Unter dem Motto „Krankenhaus und Krankenhausapotheke 2007 – ein Update“ fand am 10. November 2007 mit über 150 Teilnehmern das 9. Sanofi-Aventis-Symposium in Berlin unter der Moderation von Prof. Dr. Wolfgang Kämmerer statt. Die Teilnehmer erhielten im ersten Teil einen Lagebericht zu berufspolitisch aktuellen Themen, im zweiten Teil Einblicke in die Umsetzung klinischer Behandlungspfade und den aktuellen Stand der Studien zu Docetaxel sowie zur interdisziplinären Behandlung des Kolonkarzinoms.
Krankenhauspharmazie 2008;29:352–7.

Serie

Metoclopramid: 3-mal 20 Tropfen reicht nicht immer!

Bei einer klinikinternen Fortbildung wurde über die Wirksamkeit von Antiemetika diskutiert. Metoclopramid erhielt erstaunlich schlechte Bewertungen von den anwesenden Kollegen des Pflegepersonals. Es stellte sich heraus, dass der Wirkstoff oft unterdosiert wird, da häufig standardmäßig 3-mal 20 Tropfen verabreicht werden.

ADKA internProf. Dr. Egid Strehl, Freiburg

Bericht aus der Bundeshauptstadt – ADKA-Bundesvorstandssitzung

Berlin, 13. bis 14. März 2008

Referiert & kommentiertHardy-Thorsten Panknin, Berlin

Beatmungsassoziierte Pneumonie

Nahezu vollständige Vermeidung durch „Null-Toleranz-Programm“

In den USA wurde von sieben Krankenhäusern ein Kontrollprogramm entwickelt, um beatmungsassoziierte Pneumonien bei Patienten auf der Intensivstation zu verhindern. Durch Interventionen wie Mundhygiene, Ernährung und Bewegung des Patienten konnte die Inzidenz dieser Infekionen um 50% reduziert werden.

Referiert & kommentiertHardy-Thorsten Panknin, Berlin

Antimikrobielle Venenkatheter

Aktuelle Studienlage und vergleichende Bewertung

Durch zentrale Venenkatheter, die mit verschiedenen antimikrobiell wirksamen Substanzen beschichtet oder imprägniert sind, können Infektionen wie eine Septikämie verringert werden. Es sind Katheter mit verschiedenen Beschichtungen auf dem Markt. Bisher konnte nur für die Chlorhexidin-Silbersulfadiazin-beschichteten Katheter eine gute Wirksamkeit belegt werden. Bei Silber-beschichteten oder Antibiotika-imprägnierten Kathetern sind bislang zu wenig klinische Studien vorhanden, um eine Aussage zur Wirksamkeit oder Resistenzentwicklung treffen zu können.

Referiert & kommentiert

Komplizierte Infektionen

Therapiestrategien bei Sepsis und Peritonitis

Sanierung der Infektionsquelle, intensivmedizinische Behandlung und eine wirksame Antibiotika-Therapie bilden die therapeutische Trias bei Peritonitis und Sepsis. Dabei ist eine möglichst frühzeitige Initiierung der Antibiotika-Behandlung entscheidend für die Prognose der Patienten. Es sollten Antibiotika mit möglichst breitem Wirkungsspektrum eingesetzt werden. Bei einem im Rahmen des 18. Symposiums „Intensivmedizin und Intensivpflege“ von der Firma Bayer Vital GmbH veranstalteten Satellitensymposium in Bremen am 20. Februar 2008 wurden Strategien zur Therapie dieser komplizierten Infektionen vorgestellt.

Referiert & kommentiertDr. Tanja Liebing, Stuttgart

Invasive Mykosen

Moderne Behandlungsstrategien

Bei invasiven Mykosen ist ein frühzeitiger Therapiebeginn mit hoch wirksamen Antimykotika dringend erforderlich. Im Rahmen des 18. Symposiums „Intensivmedizin und Intensivpflege“ wurden bei einem von der Firma MSD Sharp & Dohme GmbH veranstalteten Satellitensymposium am 21. Februar 2008 in Bremen moderne Strategien zur Therapie invasiver Pilzinfektionen vorgestellt.

Referiert & kommentiertAndrea Warpakowski, Itzstedt

T-Zell-Lymphom

Hemmung der Histondeacetylase – ein neues Wirkungsprinzip

Der Wirkstoff Vorinostat gehört zu einer neuen Klasse der zielgerichteten Substanzen gegen Krebs, den Histondeacetylase(HDAC)-Inhibitoren. Der Mechanismus der Histondeacetylierung spielt eine entscheidende Rolle bei der Hemmung („Silencing“) von bestimmten Tumorsuppressorgenen und anderen Genen, die für den Ablauf des Zellzyklus, die Zellproliferation, die Apoptose und die Zelldifferenzierung verantwortlich sind.

Referiert & kommentiertDr. med. Nana Mosler, Leipzig

Leukämien und Lymphome

Therapie mit Antikörpern und „small molecules“

Studiendaten zur Therapie der chronischen lymphatischen Leukämie mit dem Anti-CD52-Antikörper Alemtuzumab (MabCampath®), des follikulären Lymphoms mit 90Yttrium-Ibritumomab-Tiuxetan (Zevalin®) und der akuten lymphatischen Leukämie mit Sorafenib (Nexavar®) wurden im Rahmen des 28. Deutschen Krebskongresses in Berlin beim Symposium „Neue Wege in der Hämatologie” am 21. Februar 2008 vorgestellt.

Referiert & kommentiertDr. Barbara Kreutzkamp, Hamburg

Multiples Myelom bei Älteren

Melphalan und Prednison plus Thalidomid als neues Standardregime

Bei älteren Patienten mit multiplem Myelom verbessert die zusätzliche Gabe von Thalidomid zum bisherigen Standardregime Melphalan plus Prednison deutlich das Gesamtüberleben der Patienten. Die kombinierte Gabe Melphalan-Prednison-Thalidomid wird deshalb als neues Standardregime in der Erstlinien-Therapie von Patienten mit multiplem Myelom vorgeschlagen, die für eine Hochdosistherapie und Stammzelltransplantation nicht in Frage kommen.

Referiert & kommentiertDr. Dietlinde Burkhardt, München

Welthämophilietag 2008

Arzneimittelinteraktionen bei Hämophilie-Patienten

Das Hämophiliezentrum an der Medizinischen Hochschule Hannover wurde vor 40 Jahren gegründet und unter dem jetzigen Leiter Prof. Arnold Ganser strukturell und personell ausgebaut. Anlässlich des Welthämophilietags am 17. April 2008 wurden dort auf einer von Novo Nordisk unterstützten Presseveranstaltung die Fortschritte und heutigen Herausforderungen in der Hämophilie-Behandlung aufgezeigt und diskutiert. Ein thematischer Schwerpunkt waren Arzneimittelinteraktionen bei Hämophiliepatienten. Dabei wies Prof. Winfried Beil, Hannover, insbesondere auf Risiken durch „Alltagsmedikamente“ hin.

Referiert & kommentiert

Klinische Pharmazie

Erster e-Learning-Kurs Klinische Pharmazie